Politik

Merkel-Vertrauter fordert Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei

Der Vorsitzende der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament Weber hat den Abbruch der EU-Beitrittsverhandlungen mit der Türkei gefordert. Der EU-Beitritt der Türkei sei die Lebenslüge einer ganzen Politiker-Generation gewesen.
13.06.2016 02:05
Lesezeit: 1 min

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

„Ist jetzt nicht der Zeitpunkt gekommen, über einen Neustart der Beziehungen zur Türkei zu reden? Wir entfernen uns doch mit jedem Tag vom Ziel einer türkischen Vollmitgliedschaft in der Europäischen Union“, sagte Weber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der CSU-Politiker bezog sich zustimmend auf die Kritik, die EU-Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) zuletzt am türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan geübt hatte. Schulz hatte die verbalen Attacken Erdogans gegen Bundestagsabgeordnete nach der Armenien-Resolution des deutschen Parlaments als „absoluten Tabubruch“ bezeichnet.

Weber sagte, er sehe „Anzeichen“ dafür, dass die Sozialdemokraten ihre Linie gegenüber der Ankara änderten. „Ich spüre da eine deutliche Entfremdung von der Türkei.“ Der EVP-Fraktionschef fügte hinzu, die Vollmitgliedschaft der Türkei in der EU sei „eine Lebenslüge einer ganzen Politikergeneration“ gewesen. Es sei nun Zeit, bei den EU-Beitrittsverhandlungen reinen Tisch zu machen.

„Wir lügen uns doch gegenseitig an, wenn wir so tun, als gäbe es das Ziel Vollmitgliedschaft noch. Ich kenne keinen Regierungschef, der das ernsthaft will“, sagte Weber. Es gehe ihm allerdings nicht um einen Bruch mit der Türkei, sondern um einen „realistischen Neustart“.

Der CSU-Politiker setzte sich dafür ein, der Türkei ein „attraktives Angebot“ zu machen. Als Kooperationsfelder nannte er neben der Migrationspolitik die Wirtschaftsbeziehungen und den Einsatz für Frieden in Syrien und seinen Nachbarstaaten.

 

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Experten-Webinar: Ist Bitcoin das neue Gold? – Chancen, Risiken und Perspektiven

Inflation, Staatsverschuldung, geopolitische Unsicherheiten: Viele Anleger fragen sich, wie sie ihr Vermögen in Zeiten wachsender...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wettlauf um die Zukunft: Wie die USA ihre technologische Überlegenheit retten wollen
01.06.2025

China wächst schneller, kopiert besser und produziert billiger. Die USA versuchen, ihre Führungsrolle durch Exportverbote und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freelancer: Unverzichtbare Stütze in flexiblen Arbeitswelten
01.06.2025

Trotz Homeoffice-Boom bleibt die Nachfrage nach Freelancern hoch. Warum Unternehmen auf Projektarbeiter setzen, wo die Vorteile liegen –...

DWN
Politik
Politik „Choose Europe“: Brüssel will Gründer mit Kapital halten
31.05.2025

Die EU startet einen neuen Wachstumsfonds, der Start-ups mit Eigenkapital unterstützen und in Europa halten soll. Doch Geld allein wird...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Energiewende umgekehrt: US-Firmen fliehen vor Trumps Klimapolitik – nach Europa
31.05.2025

Während Trump grüne Fördermittel in den USA kürzt, wendet sich die Clean-Tech-Branche von ihrer Heimat ab. Jetzt entstehen in Europa...

DWN
Politik
Politik Ärztepräsident warnt vor „Versorgungsnotstand“
31.05.2025

Ärztepräsident Klaus Reinhardt warnt vor Beeinträchtigungen im medizinischen Netz für Patienten, wenn nicht bald Reformen zu mehr...

DWN
Finanzen
Finanzen Gesetzliche Erbfolge: Wer erbt, wenn es kein Testament gibt
31.05.2025

Jeder kann selbst bestimmen, wer seine Erben sein sollen. Wer das allerdings nicht durch ein Testament oder einen Erbvertrag regelt und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Datensammeln ohne Richtung: Warum der falsche Analyst Ihrem Unternehmen schadet
31.05.2025

Viele Unternehmen sammeln Daten – doch ohne den richtigen Analysten bleiben sie blind. Wer falsche Experten einsetzt, riskiert...

DWN
Panorama
Panorama Umfrage: Vielen Bädern fehlt das Personal
31.05.2025

Viele Bäder in Deutschland haben laut einer Umfrage mit Personalengpässen zu kämpfen. So hatten 38 Prozent der befragten Hallen- und...