Politik

Polizeichef in Frankreich erschossen: Angebliches IS-Bekenntnis

Lesezeit: 1 min
14.06.2016 09:36
Nahe Paris sind bei einem Attentat ein Polizist und seine Frau getötet worden. Der mutmaßliche Täter wurde daraufhin von Mitgliedern einer Spezialeinheit erschossen. Der IS hat sich nach Angaben einer Agentur inzwischen zu der Tat bekannt.
Polizeichef in Frankreich erschossen: Angebliches IS-Bekenntnis

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Ein französischer Polizist ist am Montagabend vor seiner Haustür in einem Pariser Vorort mit mehreren Messerstichen getötet worden. Der 25-jährige Angreifer, der sich nach der Tat in der Wohnung seines Opfers in Magnanville verschanzte und die Familie als Geisel nahm, sei später von Mitgliedern einer Spezialeinheit erschossen worden, nachdem Verhandlungen mit ihm gescheitert seien, sagte ein Sprecher des Innenministeriums in Paris. Die Sicherheitskräfte fanden nach der Erstürmung die Leiche der Frau des 42-jährigen Polizisten. Sein dreijähriger Sohn überlebte die Attacke. Regierungssprecher Stephan Le Foll sprach im RTL Radio von einem „Terrorakt“.

Die dem Islamischen Staat (IS) nahestehende Nachrichtenagentur Amaq berichtete später, dass die Extremistenmiliz hinter dem Angriff stecke. Laut Polizeiinsidern war der junge Mann bereits von Sicherheits- und Anti-Terroreinheiten beobachtet worden, nachdem er 2013 zu drei Jahren Haft verurteilt worden war. Er hatte militanten Islamisten geholfen, nach Pakistan zu kommen. Frankreichs Präsident Francois Hollande hielt noch am Dienstagmorgen eine Krisensitzung ab. Das unterstreicht Beobachtern zufolge, wie ernst die Vorfälle genommen werden. Sollte sich herausstellen, dass der IS tatsächlich hinter den Angriffen steckt, wäre dies der erste derartige Vorfall seit den November-Attentaten von Paris, bei denen 130 Menschen ums Leben kamen.

Der IS hatte seine Anhänger zu Anschlägen in Europa und den USA während des Fastenmonats Ramadan aufgerufen. Der Ramadan begann Anfang Juni, nahezu parallel mit der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich. Am Wochenende waren beim gravierendsten Attentat eines Einzeltäters in der US-Geschichte bekannt 50 Menschen in Orlando (Florida) gestorben. Bei dem Todesschützen Omar Mateen handelt es sich um einen 29 Jahre alten US-Bürger afghanischer Abstammung, der laut Polizei dem Anführer der Extremistenorganisation Islamischer Staat Treue gelobte. US-Präsident Barack Obama sagte jedoch, es gebe keinen klaren Hinweis, dass Mateen von Extremisten gesteuert worden sei.

Vor sieben Monaten waren bei koordinierten Anschlägen in Paris 130 Menschen ums Leben gekommen. Ziel war auch das Fußballspiel Frankreich-Deutschland. Die Extremisten konnten jedoch nicht in das Stadion eindringen, Sprengsätze wurden aber davor gezündet. Der französische Geheimdienst hat bereits davor gewarnt, dass der IS sich für eine Welle von Bombenanschlägen auf Menschenmengen während der Fußball-Europameisterschaft rüstet. Die EM dauert bis zum 10. Juli. Zu den 51 Spielen in zehn Stadien werden mehr als 2,5 Millionen Besucher erwartet.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...