Die ARD und die Schweizer Zeitung 20 Minuten berichten, dass eine Gruppe von Hooligans auf einer Website angekündigt hätten, durch Ausschreitungen einen Spielabbruch provozieren zu wollen. Sie planen ein Sturm auf das Spielfeld. Das sagte Nikola Kajkić, Präsident der nationalen Polizeivereinigung, der kroatischen Zeitung «24sata». Die Behörden in Frankreich seien informiert worden und auf Zwischenfälle vorbereitet.
Dieselbe Gruppe hatte bereits vor dem Spiel gegen Tschechien Zwischenfälle angekündigt - und zwar für die 85. Minute. Genauso kam es, das Spiel wurde um ein Haar abgebrochen, nachdem die Randalierer Feuerwerkskörper auf das Spielfeld geworfen hatten.
Doch der Ankündigung der kroatischen Hooligans folgten keine Taten - auch, weil die französische Polizei den Fanblock abgesichert hatte. Kroatien besiegte Spanien am Ende friedlich mit 2:1.
Zwischen einigen Fans und dem kroatischen Fußballverband wird ein erbitterter Kampf ausgetragen. Der Grund: Der Verband gilt aus ausgesprochen korrupt. Die Gewalttäter wollen einen Ausschluss Kroatiens von der EM erreichen, um die Verbandsführung zu stürzen.
Der kroatische Fußball-Verband hat unmittelbar vor dem EM-Spiel seiner Nationalmannschaft gegen Spanien in Bordeaux erneut die Fans aufgefordert, friedlich zu bleiben. «Sagen Sie NEIN zu Diskriminierung, Rassismus und Gewalt. Lassen Sie uns für Kroatien und für unsere Nationalmannschaft im Geiste von Fair Play, Respekt und Toleranz unterstützen», heißt es in einer Mtteilung vom Dienstag. «Lassen Sie uns auf die kroatischen Fans stolz sein!» Die Europäische Fußball-Union (UEFA) hatte am Montag den Verband für die Ausschreitungen seiner gewalttätiger Anhänger mit einer nur sehr milden Strafe von 100.000 Euro belegt.
Die Disziplinarkommission der UEFA hatte eine Geldstrafe über 100 000 Euro und ein Verbot des Ticketverkaufs an bekannte Gewalttäter für die EM-Dauer auf Bewährung verhängt. Kroatische Fans hatten beim Vorrundenspiel gegen Tschechien (2:2) randaliert. Der Verband nannte die Partie gegen Titelverteidiger Spanien an diesem Dienstag (21.00 Uhr/ARD) eine «neue Herausforderung».
Nationaltrainer Ante Cacic hatte am Montag auf die Frage, ob er Befürchtungen habe, dass es erneut Ausschreitungen gebe, gesagt: «Ich bin nicht beunruhigt. Ich denke, dass die Polizei diesmal besser vorbereitet ist und es auch die Organisatoren sind, um die Dinge zu regeln.»