Politik

Draghi: EZB erwägt Sonderregel für Griechen-Anleihen

Lesezeit: 1 min
22.06.2016 01:15
Die EZB stellt die Weichen, um auch griechische Staatsanleihen kaufen zu können. Als erster Schritt werden die Regeln geändert. Die Entwicklung konterkariert die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe. Das Problem: Sollte es tatsächlich zum Ankauf kommen, würde eine neuerliche Anfechtung Jahre dauern.
Draghi: EZB erwägt Sonderregel für Griechen-Anleihen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Die EZB erwägt laut ihrem Präsidenten Mario Draghi, Griechenland wieder an die normale Geldversorgung über die Zentralbank anzuschließen. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) wird sicherlich die dafür erforderliche Sonderregel für griechische Anleihen in Betracht ziehen, sagte Draghi am Dienstag bei einer Anhörung im Europa-Parlament in Brüssel. Daraus folge aber nicht auch notwendigerweise die Zulassung zum laufenden Anleihen-Kaufprogramm.

Der Fall ist interessant, weil sich zeigt, dass die Regeln zum Ankaufprogramm offenbar sehr flexibel sind. Das Bundesverfassungsgericht hatte am Dienstag geurteilt, dass der Ankauf von Staatsanleihen durch die nur zulässig ist, wenn die Länder auch entsprechend auf dem Kapitalmarkt agieren können. Es ist unklar, ob die neuen Regeln nun zu einer erneuten Anfechtung in Karlsruhe führen können.

Früheren Informationen von Insidern zufolge wird die Notenbank voraussichtlich auf ihrer nicht-geldpolitischen Ratssitzung an diesem Mittwoch die Ausnahmeregel für Hellas-Bonds wieder in Kraft setzen. Banken des Ägäis-Landes sind seit Frühjahr 2015 von der Geldversorgung über die EZB weitgehend abgeschnitten. Zur Refinanzierung waren sie deshalb zuletzt weitgehend auf sogenannte ELA-Notkredite ihrer Athener Zentralbank angewiesen. Dies ist für sie aber teurer als der Gang zur EZB.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Automesse China 2024: Deutsche Autohersteller im Preiskrieg mit BYD, Xiaomi und Co.
25.04.2024

Bei der Automesse in China steht der eskalierende Preiskrieg bei Elektroautos im Vordergrund. Mit hohen Rabatten kämpfen die Hersteller...

DWN
Technologie
Technologie 3D Spark: Ein Hamburger Start-up revolutioniert die Bahnbranche
25.04.2024

Die Schienenfahrzeugindustrie befindet sich in einem grundlegenden Wandel, in dessen Verlauf manuelle Fertigungsprozesse zunehmend...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lieferdienste in Deutschland: Bei Flink, Wolt und anderen Lieferando-Konkurrenten geht es um alles oder nichts
25.04.2024

Getir, Lieferando, Wolt, UberEats - das Angebot der Essenskuriere ist kaum noch überschaubar. Wer am Markt letztlich bestehen wird,...

DWN
Politik
Politik Bericht: Habeck-Mitarbeiter sollen Kritik am Atom-Aus missachtet haben
25.04.2024

Wichtige Mitarbeiter von Bundesministern Habeck und Lemke sollen laut einem Bericht interne Zweifel am fristgerechten Atomausstieg...

DWN
Finanzen
Finanzen Feiertagszuschlag: Was Unternehmer an den Mai-Feiertagen beachten sollten
25.04.2024

Feiertagszuschläge sind ein bedeutendes Thema für Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen. Wir werfen einen genauen Blick auf die...

DWN
Finanzen
Finanzen Teurer Anlegerfehler: Wie der Blick in den Rückspiegel fehlgeht
25.04.2024

Anleger orientieren sich an den Renditen der vergangenen drei bis zehn Jahre, um Aktien oder Fonds auszuwählen. Doch laut Finanzexperten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kommunikation im Wandel – Was es für Unternehmen in Zukunft bedeutet
25.04.2024

In einer Ära schneller Veränderungen wird die Analyse von Trends in der Unternehmenskommunikation immer entscheidender. Die Akademische...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Familienunternehmer in Sorge: Land verliert an Wettbewerbsfähigkeit
25.04.2024

In einer Umfrage kritisieren zahlreiche Familienunternehmer die Politik aufgrund von übermäßiger Bürokratie und Regulierung. Besonders...