Ein britischer Parlamentsbericht, der am Dienstag veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, „historische Beweise“ für die Finanzierung der Terror-Miliz ISIS durch die arabischen Golfstaaten zu haben. Das britische Außenministerium berichtet, dass Personen und Familien, die in Verbindung zur königlichen Familie in Saudi-Arabien stehen, aktiv an der Finanzierung von ISIS beteiligt sein sollen. Der Auswärtige Ausschuss des britischen Parlaments fordert in einer abschließenden Bewertung der ISIS-Finanzen, dass „harte Fragen an enge Freunde“ gestellt werden müssten, wenn es darum geht nachzuprüfen, wie Spenden an ISIS im Irak und in Syrien geflossen sind. Allerdings unterstreicht das Außenministerium in London, dass die ISIS-Finanzierung nicht von Regierungen in der Region gefördert oder unterstützt wurde. Bei den Spendern in der Region handele es sich um Privatpersonen.
Allerdings soll offenbar auch der saudische Geheimdienst eine große Rolle bei der Expansion von ISIS gespielt haben. Prinz Bandar bin Sultan, Ex-Botschafter in Washington und ehemaliger Geheimdienstchef Saudi-Arabiens, soll nach Angaben von The Independent eine führende Rolle in der von „ISIS angeführten sunnitischen Rebellion“ gespielt haben. Zudem würden Spenden an ISIS aus Saudi-Arabien nicht spontan fließen. Ohne eine Absegnung durch das saudische Könighaus seien Spenden an die Terror-Miliz nicht möglich.
Unter dem Codenamen „Timber Sycamore“ gibt es seit Jahren eine enge geheimdienstliche Kooperation zwischen den USA und den Golf-Staaten, die im Frühjahr 2013 mit der massiven Bewaffnung von Islamisten-Söldnern im Syrien-Konflikt begonnen hatten, berichtet die New York Times. Während die Saudis das Geld bereitstellen, übernehmen die Amerikaner die militärische Ausbildung der Söldner.