Noch lassen sich die Auswirkungen des Putschversuchs in der Türkei auf die globalen Finanzmärkte nicht abschätzen. Beobachter sprechen allerdings von der Möglichkeit, dass die durch den EU-Austritt Großbritanniens und die Terroranschläge in Frankreich und Belgien hervorgerufene Unsicherheit wieder die Oberhand gewinnen werde. In den vergangenen Wochen sah es so aus, als ob die Skepsis zunehmend in den Hintergrund getreten war.
In der vergangenen Woche war der amerikanische S&P 500-Index auf den höchsten Stand in 13 Monaten gestiegen – die weltweiten Aktienmärkte markierten ein 8-Monats-Hoch. Nachdem der Kurs des MSCI-Index globaler Aktien nach dem EU-Referendum in Großbritannien sank, machte er die Verluste in den vergangenen zehn Tagen wieder wett. „Wir haben in den vergangenen Wochen gesehen, dass die Akteure an den Märkten sehr schnell nervös werden können, man kann sich also schnell verbrennen. Je nachdem, wie die Märkte am Montag eröffnen hat großen Einfluss darauf, was im Aktienmarkt passiert“, sagt ein Analyst.
Den Entwicklungen in der Türkei wird durchaus zugetraut, negative Effekte auf andere Volkswirtschaften zu haben. „Es ist eine wichtige Erinnerung, dass die Schwellenländer noch eine ganze Reihe wirtschaftlicher und politischer Probleme haben. Es ist möglich, dass es zu Übertragungseffekten kommt, wenn die Menschen damit beginnen, die dortige Rally zu hinterfragen und den Fundamentaldaten wieder mehr Aufmerksamkeit zu schenken“, wird ein Analyst von Bloomberg zitiert.