Die Zentralbank der Notenbanken warnt vor einem gefährlichen Anstieg der Unternehmensschulden in den Schwellenländern, berichtet Reuters. Der Zuwachs der Verschuldung seit der Finanzkrise mache diese Länder für Kapitalabflüsse anfällig, schrieben die Experten der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in einem aktuell veröffentlichen Bericht. Dabei bereiten den BIZ-Volkswirten vor allem die gestiegenen Dollar-Verbindlichkeiten von Firmen Sorgen. Denn klettert der Kurs der US-Währung weiter, könnten stark verschuldete Unternehmen in Ländern wie China, Russland oder Südkorea in Bedrängnis geraten.
Rund 9,7 Billionen Dollarschulden befanden sich den Experten zufolge Ende 2015 außerhalb der USA - etwa ein Drittel davon in den Schwellenländern. Die Firmenverschuldung in großen Schwellenländern stieg demnach insgesamt von weniger als 60 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2006 auf rund 110 Prozent Ende 2015. Eine zunehmende Anzahl von Firmen sei anfällig dafür, bei einer weiteren Konjunkturabkühlung oder bei schädlichen Preisentwicklungen zahlungsunfähig zu werden.
„Weil es in mehreren großen Schwellenländern aufgrund der Kreditaufnahmen zu einer Überhitzung gekommen ist, könnten Ungleichgewichte (gemeint ist eine Aufwertung des Dollar – Red.) destabilisierende Dynamiken entfalten. Die Aufnahme von Schulden im Ausland durch Unternehmen aus den Schwellenländern ist zuletzt stark gestiegen und erhöht die finanzielle Verwundbarkeit der Firmen und des heimischen Finanzmarktes“, heißt es in der Studie.