Politik

Unterstützung für Russland: Türkische Panzer rücken in Syrien ein

Die Türkei hat eine großangelegte Offensive in Syrien gestartet, um gegen den IS und die YPG zu kämpfen. Dutzende Panzer sind in das Land eingedrungen. Taktisch stehen damit Russen, Syrer und Türken auf derselben Seite. Die USA unterstützen dagegen die YPG.
24.08.2016 11:03
Lesezeit: 1 min

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Türkische Panzer sind im Zuge der am Mittwoch begonnen Offensive gegen die IS-Bastion Dscharablus über die Grenze nach Nordsyrien vorgedrungen. Das meldete das türkische Staatsfernsehen TRT. Zugleich stießen Einheiten der Freien Syrischen Armee (FSA) über die Grenze vor. Die FSA war lange von den USA unterstützt worden, scheint aber nun mit den Russen zu kooperieren. Die Milizen seien westlich von Dscharablus nach Syrien vorgerückt, sagte der Vorsitzende des oppositionellen Lokalrates der Stadt, Mahmud al-Ali.

Türkische Artillerie und Kampfjets hatten am Morgen die von den Extremisten kontrollierte Stadt Dscharablus an der Grenze zur Türkei angegriffen. Schon in den vergangenen Tagen hatten syrische Oppositionskräfte berichtet, Rebellen des Landes wollten mit türkischer Unterstützung eine Bodenoffensive auf den Ort beginnen. Nach Interpretation der dpa ist es Ziel der Operation, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus Dscharablus zu vertreiben.

Tatsächlich geht es in dem Kampf darum, ob die Russen gemeinsam mit den Türken das strategisch wichtige Dscharablus kontrollieren oder die mit den USA verbündete PKK-Schwesterorganisation YPG.

Damit ergibt sich die Situation, dass zwei Nato-Staaten in einem Kriegsgebiet unterschiedliche Interessen verfolgen.

Al-Ali sprach von einer «groß angelegten Militärkampagne». Die Rebellen hätten dabei einen Verteidigungsgraben überquert, der vom IS ausgehoben worden sein.

Die Türkei hat der Militäroffensive den Namen «Schutzschild Euphrat» gegeben. Dscharablus liegt direkt am Fluss Euphrat. Ankara dürfte es aber vor allem darum gehen, einen weiteren Vormarsch syrisch-kurdischer Kräfte zu verhindern. Die Offensive begann wenige Stunden vor einem Besuch von US-Vizepräsident Joe Biden in der Türkei, der am Vormittag in Ankara landete.

Dscharablus ist eine der letzten größeren Bastionen des IS an der Grenze zur Türkei. Der Ort liegt rund 35 Kilometer nördlich der Stadt Manbidsch, die erst kürzlich von einem Bündnis unter Führung der syrischen Kurden-Miliz YPG zurückerobert worden war.

Die Offensive sorgt bei der YPG naturgemäß für Nervosität. «Die Türkei ist im syrischen Sumpf», schrieb der Co-Vorsitzende der syrischen Kurdenpartei PYD, Salih Muslim, auf Twitter. «Wird besiegt werden wie Daesh.» Daesh ist die arabische Abkürzung für den IS.

Die kurdischen Volksschutzeinheiten YPG - der bewaffnete Arm der PYD - haben vom IS in Syrien bereits mehrere Gebiete erobert und kontrollieren mittlerweile den größten Teil der Grenze zur Türkei. Unterstützung erhalten sie von der US-geführten internationalen Koalition. Die PYD ist eng mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden. Die Türkei sieht beide Kräfte als Terrororganisationen an und bekämpft sie.

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