Der Handelsverband Deutschland (HDE) rechnet für dieses Jahr mit einem höheren Umsatzplus als bisher angenommen. Der Verband hob am Mittwoch seine Umsatzprognose für 2016 um einen halben Prozentpunkt auf 2,5 Prozent an. Laut einer Umfrage unter mehr als 1000 Firmen befinde sich die Geschäftslage der Branche auf einem Fünf-Jahres-Hoch, teilte der HDE mit. Größter Profiteur sei der Onlinehandel, größter Verlierer seien Bekleidungsgeschäfte.
Als Gründe für den erwarteten allgemeinen Umsatzanstieg verwies der Verband auf die hohe Beschäftigung und die niedrigen Zinsen. Der Onlinehandel erwartet den Angaben zufolge ein Umsatzwachstum von elf Prozent. 2015 hatte das Wachstum bereits 12 Prozent betragen. Der Bekleidungshandel dagegen verlor im ersten Halbjahr schon 1,5 Prozent an Umsatz. Ursache sind laut HDE der starke Onlinehandel sowie das Wetter der vergangenen Monate.
Die Einzelhandelsunternehmen mussten im Juli hingegen leichte Einnahmerückgänge hinnehmen. Sie setzten preisbereinigt 1,5 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Im Juli 2015 hatten die Geschäfte indes einen Verkaufstag mehr geöffnet. Am stärksten fiel der Umsatz im Internet- und Versandhandel (minus 3,8 Prozent) und im Facheinzelhandel mit Lebensmitteln (minus 3,5 Prozent).