Politik

Ägypten: Behörden beschlagnahmen österreichische Waffen für ISIS

Die ägyptische Polizei hat einen Transport mit österreichischen Waffen an ISIS abgefangen. Das österreichische Außenministerium gibt jedoch an, in den vergangenen Jahren keinerlei Waffentransporte nach Ägypten genehmigt zu haben.
23.10.2016 02:30
Lesezeit: 1 min

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Das ägyptische Innenministerium bestätigte vor einer Woche eine Nachricht, wonach eine Ladung mit Waffen, die in den Norden des Sinai geschmuggelt werden und zur Terror-Miliz ISIS gelangen sollte, von den Sicherheitsbehörden beschlagnahmt wurde. Das berichtet die ägyptische Online-Zeitung 24.

Die Ladung wurde über den Suez-Kanal in ein Fahrzeug geladen und sollte zu ISIS transportiert werden. Die Lieferung beinhaltete auch Munition und Teleskope. Zuvor hatte Brigadegeneral Mohammed Samir gemeldet, dass bei Gefechten zwischen Terroristen und der Armee zwölf Soldaten und 15 Terroristen getötet wurden.

El Watan News berichtet mit Berufung auf das Innenministerium in Kairo, dass es sich bei den österreichischen Sturmgewehren um die Klasse Steyr AUG Kaliber: 5.56x45 mm handeln soll.

Hersteller dieser Gewehre ist der österreichische Waffenhersteller Steyr Mannlicher mit Sitz in Kleinraming. Im Jahr 2006 hatten die USA Sanktionen gegen das Unternehmen eingeführt, weil sie den Iran mit Waffen beliefert haben sollen, berichtet der Standard. Profil berichtet, dass sich auch in den Händen der syrischen „Rebellen“ Waffen von Steyr Mannlicher befinden sollen.

Ein Sprecher des österreichischen Innenministeriums sagte den Deutschen Wirtschafts Nachrichten: „Für eine Herkunftsprüfung wären die individuellen Waffennummern erforderlich. Das österreichische Innenministerium ist nach geltender Rechtslage zuständig für Genehmigungen zur Ausfuhr von Kriegsmaterial. Eine solche Genehmigung wurde für Ägypten in den vergangenen Jahren nicht erteilt.“

Zum aktuellen Waffenschmuggel im gesamten Nahen Osten sagte der türkische Generalmajor a.D. Osman Pamukoglu am 11. Oktober im türkischen TV, dass der Endverbleib von Waffen bei legalen Deals zwischen Staaten niemals wirklich zu kontrollieren sei. Die Waffen können über korrupte Beamte in den Käuferstaaten jederzeit auf den Schwarzmarkt gelangen, wovon vor allem Terror-Organisationen profitieren, so der Generalmajor. Der Lieferant müsse dabei noch nicht mal einen böswilligen Vorsatz haben.

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