Politik

Amnesty: Vom Westen unterstützte Söldner begehen Kriegsverbrechen in Syrien

Lesezeit: 1 min
05.07.2016 09:40
Amnesty International erhebt schwere Vorwürfe gegen von den USA und der westlichen Allianz finanzierte Söldner in Syrien: Die sogenannten „Rebellen“ hätten freie Hand gegen Zivilisten und würde „ohne Furcht vor Strafe Kriegsverbrechen“ begehen. Der Bericht zeigt, dass der Westen mitverantwortlich für den Krieg und seine Folgen ist. Diese Diskussion wurde von den Regierungen in der EU bisher gemieden.
Amnesty: Vom Westen unterstützte Söldner begehen Kriegsverbrechen in Syrien
Islamistische Söldner prahlen mit ihren Angriffen. (Screenshot)

Mehr zum Thema:  
Syrien >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Syrien  

Amnesty International hat Rebellengruppen im Syrien-Konflikt brutale Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. Die regierungsunabhängige Organisation legte am Dienstag einen Bericht vor, in dem sie Fälle von Entführungen, Folterungen und Hinrichtungen dokumentierte. Syrische Zivilisten seien unter der Herrschaft der Rebellen einer „erschreckenden Welle“ von Gewalttaten ausgesetzt, heißt es darin.

Einige der verantwortlichen Rebellengruppen erhielten vermutlich Unterstützung von Ländern wie Saudi-Arabien, Katar, der Türkei und den USA, kritisiert Amnesty. Die Gruppierung rief die internationale Gemeinschaft auf, die Unterstützung für jene Rebellengruppen einzustellen, die sich der Verletzung von Menschenrechten schuldig gemacht haben.

In den von Rebellen kontrollierten Stadtgebieten in Aleppo und Idlib hätten „bewaffnete Gruppierungen freie Hand, ohne Furcht vor Strafe Kriegsverbrechen und andere Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht zu begehen“, kritisierte der Leiter des Nahost-Programms von Amnesty, Philip Luther. Die Gruppierungen nähmen willkürlich Zivilisten fest, die kritisch eingestellt seien, die gegen moralische Gebote verstießen oder Minderheiten angehörten.

Radikalislamische Gruppierungen hätten in ihrem Herrschaftsbereich Religionsgerichte installiert, die etwa bei Ehebruch oder beim Verdacht auf Abfall vom Glauben die Todesstrafe verhängten, heißt es in dem Bericht. „Viele Zivilisten leben in anhaltender Furcht vor Entführung, wenn sie das Verhalten der herrschenden bewaffneten Gruppen kritisieren oder gegen die strengen Regeln verstoßen, die manche Gruppen verhängt haben“, erklärte Luther.

Amnesty dokumentiert in dem Bericht Menschenrechtsverletzungen von fünf Gruppierungen, die im Norden Syriens aktiv sind: al-Nusra-Front, Ahrar al-Scham, Nureddin Sinki, Levante-Front und Division 16. Untersucht wurden Vorfälle aus den Jahren 2012 bis 2016. Die Fälle betreffen gewaltlose Aktivisten, Kinder und ethnische sowie religiöse Minderheiten.


Mehr zum Thema:  
Syrien >

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft EU-Austritt Deutschlands: Ist „Dexit“ der Weg in die Katastrophe?
23.05.2024

Seit dem Brexit-Referendum wird in Deutschland immer wieder über einen möglichen EU-Austritt, den „Dexit“, diskutiert. Eine aktuelle...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Grenzziehung: Russlands Planspiele sorgen für Besorgnis bei Nachbarn
22.05.2024

Ein russisches Gesetzesprojekt zur Neubestimmung der Ostsee-Grenzen sorgt für Aufregung bei Nachbarländern. Litauen spricht von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Handelskonflikt mit USA und EU heizt sich auf: China erwägt höhere Import-Zölle auf Verbrenner
22.05.2024

Der Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert weiter und erfasst nun auch europäische Autobauer, die gar keine E-Autos...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturaussichten hellen sich langsam auf
22.05.2024

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn dürfte die Konjunktur...

DWN
Politik
Politik Lehrerverband will Islamunterricht: Lösung für bessere Integration oder Anbiederung?
22.05.2024

Gut 1,6 Millionen Schüler moslemischen Glaubens besuchen mittlerweile Deutschlands Schulen. Für sie wünscht sich der Präsident des...

DWN
Immobilien
Immobilien Bessere Laune im Bausektor, aber Auftragsmangel immer noch zentrales Problem
22.05.2024

Auf dem ZIA-Finance Day letzte Woche ging es - unter anderen Schlüsselthemen - um die sich stabilisierende makroökonomische Lage in...

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: Börsen im Rally-Modus – Aktienmärkte erreichen Allzeithochs, Metalle glänzen
22.05.2024

Die vergangene Woche konnte sich sehen lassen: Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte warteten mit beeindruckenden Preisbewegungen...

DWN
Politik
Politik Erleichterungen für Hausarztpraxen im Fokus
22.05.2024

Das Bundeskabinett befasst sich mit einer stärkeren Absicherung der Gesundheitsversorgung für Patientinnen und Patienten - besonders in...