Technologie

Wegen Gebühr: Google schaltet News-Dienst in Spanien ab

Google schließt seinen Internet-Nachrichtendienst in Spanien. Der Internet-Konzern begründet den radikalen Schritt mit einer Gebühr, die Google für die Anzeige der Nachrichten-Auszüge an Verlage zahlen sollte. „Da Google-News selbst kein Geld verdient, ist dieses neue Vorgehen einfach nicht vertretbar“, so Google.
12.12.2014 10:21
Lesezeit: 1 min

Google schließt wegen einer drohenden Gebühr seinen Internet-Nachrichtendienst in Spanien. Dort werde man ab dem 16. Dezember Google-News abschalten, kündigte der zuständige Manager Richard Gingras in einem Blog an. Er begründete den radikalen Schritt mit einem Gesetz, das im Januar in Kraft treten soll. Demnach können Verlage von Suchmaschinen-Betreibern eine Gebühr verlangen, wenn diese von ihren Veröffentlichungen Auszüge anzeigen. „Da Google-News selbst kein Geld verdient, ist dieses neue Vorgehen einfach nicht vertretbar“, kritisierte Gingras. Der US-Konzern bedauere die bevorstehende Abschaltung sehr, sei aber dazu gezwungen worden.

Wie El Diario berichtet, hat die spanische Regierung auf die Ankündigung Googles gelassen reagiert. Der Bildungsminister bekräftigte in einer Mitteilung das Festhalten an der Gebühr. Demnach sei der Zugang zu den Informationen auch ohne Google-News gewährleistet, da sie weiterhin als Resultat bei einer Web-Suche über Google aufgelistet würden. Zudem riet das Ministerium, für die Nachrichten einfach direkt auf die Homepage des jeweiligen Mediums zu klicken.

Auch in Deutschland streiten sich Verlage und Google über die kostenpflichtige Verwertung von Presseinhalten. Hintergrund ist das sogenannte Leistungsschutzrecht, mit dem die Bundesregierung die Verlage unterstützten wollte. Letztlich kapitulierten diese aber vor der Marktmarkt von Google. Der Konzern hatte angekündigt, seine Anzeige von Presseinhalten im Internet drastisch einzuschränken, um im Einklang mit dem Leistungsschutzrecht zu sein und kein Geld zahlen zu müssen.

Die Verlage profitieren ihrerseits von Google, da der US-Konzern ihnen über die Suchfunktion Nutzer auf die eigene Webseite weiterleitet. Dieser Traffic wäre bei einer eingeschränkten Datenanzeige deutlich eingebrochen - und damit auch die Werbeerlöse. Viele deutsche Verlage erlauben Google deshalb nun, Pressetexte kostenlos im Internet anzuzeigen. Juristisch geht der Streit jedoch weiter.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...