Finanzen

Russland: Notenbank erwartet keine hohe Inflation

Die russische Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina hat eine weitere Leitzins-Erhöhung ausgeschlossen. Denn einen weiteren Inflations-Schock erwarte sie nicht. Stattdessen werde die Inflation aufgrund des Nachfrage-Rückgangs langsamer ansteigen. Doch auch das BIP werde schrumpfen.
10.02.2015 03:38
Lesezeit: 1 min

Russlands Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina will Devisenmarkt-Interventionen soweit wie möglich verhindern. Es sei denn, die Rubel-Schwankungen bedrohen die Finanzstabilität. Im Interview mit Bloomberg sagte die oberste Währungshüterin, dass sie die Ölpreise mehrmals am Tag überprüfe. Doch sie könne keine Anzeichen für einen weiteren „massiven“ Rubel-Verfall entdecken.

Nabiullina sieht auch keine Anzeichen dafür, dass es zu einem weiteren Anstieg der Inflation kommen werde. Deshalb sei die Diskussion über eine „Unvermeidbarkeit“ von weiteren Leitzins-Erhöhungen unbegründet. Ende Januar stieg die Inflation von 11,4 Prozent auf 15 Prozent. Im Oktober 2014 lag die Teuerungsrate noch bei 8,3 Prozent, berichtet Trading Economics.

Sie rechnet aufgrund der Schrumpfung des BIPs und einem Rückgang der Nachfrage mit einer Verlangsamung des Preisanstiegs. Wenn sich die Ölpreise bei durchschnittlich 50 Dollar pro Barrel bewegen sollten, werde das BIP im aktuellen Jahr um drei bis vier Prozent schrumpfen, so Nabiullina.

Am Montag lag der Rubel bei 66,70 pro Dollar. In den vergangenen zwölf Monaten war die russische Währung um 47 Prozent eingebrochen. Doch am 3. Februar 2015 erholte sich der Rubel erstmals aufgrund des Anstiegs der Öl-Preise und lag um die Mittagszeit bei 67,75 pro Dollar.

Ende Dezember 2014 hatten in Russland tätige ausländische Unternehmen ihre Produkt-Preise aufgrund des Rubel-Verfalls erhöht. Um gegen den weiteren Anstieg der Inflation vorzusorgen, hatten Russen damit begonnen, Lebensmittel zu kaufen und zu verstauen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.