Zehntausende Russen haben in den vergangenen Jahren Hypotheken-Kredite in Fremdwährungen aufgenommen, um von den niedrigen Zinsen im Ausland zu profitieren.
Doch aufgrund des Wertverlusts des Rubels gegenüber dem Dollar in nur sechs Monaten befinden sich die Immobilien-Besitzer in Zahlungsschwierigkeiten, berichtet CNN. Vor der Rubel-Krise wurden Hypotheken-Kredite in Dollar, Schweizer Franken und Euro angeboten. Doch Dollar-Kredite waren am beliebtesten.
In einem offenen Brief, der in den Zeitungen Kommersant und Vedomosti abgedruckt wurde, wenden sich die betroffenen Immobilien-Besitzer an den Kreml-Chef Wladimir Putin. Sie beteuern, dass sie ihren Kreditverpflichtungen nachkommen wollen. Doch gleichzeitig wünschen sie sich staatliche Unterstützungs-Maßnahmen. Dabei beziehen sie sich auch auf den Gesetzesvorschlag Nr. 700708-6, das am 30.1.2015 in der Duma vorgelegt, aber noch nicht verabschiedet wurde.
Bei dem Gesetz geht es um die „Umstrukturierung der Kreditverpflichtungen von in der Russischen Föderation ansässigen Bürgern, die Kredite in ausländischen Währungen“ aufgenommen haben. Die russischen Eigenheim-Besitzer fordern die Verabschiedung des Gesetzes. Andernfalls drohe zehntausenden Familien der Verlust des Eigenheims.
Aus dem Gesetzesvorschlag geht hervor, dass sich Moskau beispielsweise für ein einjähriges Moratorium bei den Banken einsetzen werde. Zwangsvollstreckungen oder andere gesetzliche Strafanordnungen sind während des Moratoriums nicht möglich. Die Verpflichtungen aus den Hypotheken-Krediten sollen an Dritte übertragen werden, womit der russische Staat gemeint ist.
Am 15. Dezember 2014 hatten sich die Mitglieder der Duma-Fraktion „Gerechtes Russland“, Oksana Dmitriewa, Iwan Grachew, Natalia Petukhow, Dmitri Uschakow und Andrei Krutow in einem Schreiben an die Notenbank-Chefin Elvira Nabiullina gewandt. Sie forderten eine staatliche Umstrukturierung der Fremdwährungs-Schulden bei Eigenheim-Besitzern.
„Wir, die Abgeordneten der Staatsduma, haben zahlreiche Beschwerden von den Bürgern erhalten, die sich aufgrund der Abwertung des Rubels in einer kritischen Situation befinden“, heißt es in der Erklärung an Nabiullina. Eine Antwort der Notenbank-Chefin soll bisher ausgeblieben sein.