Facebook baut seinen Kurzmitteilungsdienst Messenger mit neuen Funktionen deutlich aus. So sollen Verknüpfungen mit anderen Apps das Teilen animierter Bilder, Videos und anderer Multimedia-Inhalte vereinfachen, kündigte Facebook-Chef Mark Zuckerberg am Mittwoch an.
Die neuen Messenger-Funktionen sollen zudem den Online-Handel über die Plattform erleichtern: So können etwa Unternehmen über den Messenger mit ihren Kunden kommunizieren.
Mit einem Erfolg der Ausbaupläne könnte Facebook die Nutzer dazu bringen, noch mehr Zeit auf seiner Plattform zu verbringen und Teile ihrer täglichen Kommunikation zum Beispiel aus der E-Mail in den Messenger zu verlegen.
Zum Beispiel könnten Online-Händler über Facebooks Kurzmitteilungsdienst Versand-Informationen an die Käufer schicken, erläuterte Messenger-Chef David Marcus. Genauso könnten Kunden auf diesem Weg Reklamationen loswerden. Auch einen Kauf-Button hatte das Unternehmen jüngst vorgestellt.
Kürzlich waren auch Pläne bekannt geworden, auch Artikel nicht mehr nur zu verlinken, sondern die Inhalte komplett direkt anzuzeigen. Dazu werde eine Kooperation mit verschiedenen Medien, darunter etwa die New York Times, verhandelt, so ein Bericht des Business Insider.
Die Facebook-Anwendungen bekommen zudem einen neuen Videoplayer. Das Online-Netzwerk bietet verstärkt an, die Videos direkt bei ihm hochzuladen und tritt damit in Konkurrenz zur Google-Plattform YouTube. Außerdem steht Videowerbung mehr im Fokus und App-Entwickler bekommen kostenlose Software-Werkzeuge, um die Aktivität ihrer Nutzer auszuwerten.
Zuckerberg kündigte bei der Entwicklerkonferenz F8 in San Francisco außerdem an, dass bei Facebook bald auch 360-Grad-Videos unterstützt werden sollen. Diese ermöglichen eine neue Art von „Spherischen Videos“, so das Technologie-Magazin Wired. Dabei werde in Zukunft auch die Technologie hinter der 3D-Brille Oculus eine Rolle spielen, die das Eintauchen in virtuelle Welten erlaubt.
Außerdem wollen Facebook und andere Unternehmen wie Microsoft, Yahoo, der Streaming-Dienst Netflix oder Speicher-Service Dropbox über die Plattform ThreatExchange gegenseitig Informationen über Online-Angriffe austauschen.