Finanzen

Deepwater Horizon: BP zahlt 18,7 Milliarden Dollar Schadenersatz für Ölpest

03.07.2015 00:22
Lesezeit: 1 min

Der Energiekonzern BP hat die jahrelangen Rechtsstreitigkeiten in den USA wegen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko 2010 weitgehend beigelegt. Das Unternehmen zahlt 18,7 Milliarden Dollar Schadenersatz an die US-Regierung und fünf Bundesstaaten. Dies könnte die höchste jemals in den USA gezahlte Summe sein, erklärte das US-Justizministerium am Donnerstag. Bei der Explosion der BP-Bohrinsel "Deepwater Horizon" kamen im April 2010 elf Arbeiter ums Leben. Die anschließende Ölpest hinterließ schwere Schäden in der Natur sowie für Fischerei und Tourismus.

Die Einigung umfasst auch Ansprüche und Klagen der US-Bundesstaaten Alabama, Florida, Louisiana, Mississippi und Texas sowie von 400 kommunalen Verwaltungen. "Dies ist ein realistisches Ergebnis, das für Klarheit und Sicherheit bei allen Beteiligten sorgt", erklärte BP-Chef Bob Dudley. Damit seien die größten Haftungsfälle dieses verheerenden Unfalls für BP gelöst.

Bei Anlegern wurde die Vereinbarung positiv aufgenommen. Die BP-Aktie verteuerte sich in London um bis zu 5,3 Prozent, obwohl der Konzern seine Rückstellungen für die Folgen der Katastrophe um zehn auf 53,8 Milliarden Dollar erhöhte.

Der Gouverneur von Louisiana, Bobby Jindal, sagte, mit dem Geld würden nicht nur die entstandenen Schäden repariert. Es könne auch der Kampf gegen die Erosion der Küsten fortgesetzt werden.

2010 war die "Deepwater Horizon" nach einem Brand gesunken. Wochenlang liefen mehrere hundert Millionen Liter Erdöl ins Meer. Es war die schlimmste Ölpest in der US-Geschichte. Regierungsexperten warfen BP sowie den Partnerunternehmen Halliburton und Transocean erhebliche Versäumnisse vor. Eine von Präsident Barack Obama eingesetzte Untersuchungskommission kam zu dem Ergebnis, dass Sparmaßnahmen auf Kosten der Sicherheit zu der Katastrophe beitrugen. Das sei aber generelle Praktik in dem Industriezweig gewesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...