Politik

Russische Passagiermaschine: Bombe soll in Getränke-Dose versteckt gewesen sein

Die Terror-Miliz IS behauptet, die russische Passagiermaschine über dem Sinai mit einer in einer Schweppes-Getränkedose versteckten Bombe gesprengt zu haben. Russland sagte, man werde alles unternehmen, um die Täter ausfindig zu machen und zur Verantwortung zu ziehen.
18.11.2015 22:49
Lesezeit: 1 min

Die IS-Terrormiliz will den russischen Passagierjet über dem Sinai mit einer Bombe zum Absturz gebracht haben, die in einer Getränkedose versteckt war. In der am Mittwoch verbreiteten Ausgabe des IS-Internetmagazins «Dabiq» zeigen die Extremisten ein Bild des angeblichen Sprengsatzes.

Zu dem mutmaßlichen Anschlag auf den Airbus A321 über der ägyptischen Sinai-Halbinsel heißt es weiter, am Flughafen des ägyptischen Badeortes Scharm el Scheich sei ein Weg gefunden worden, um die Sicherheitskontrollen zu überwinden. Die Bombe sei an Bord der Maschine geschmuggelt worden.

Alle 224 Menschen an Bord des Flugzeugs wurden getötet. Der russische Geheimdienst FSB geht von einem Bombenattentat aus.

Ein Sprecher von Russlands Präsident Wladimir Putin sagte, die Geheimdienste prüfen das Foto und würden alles daran setzen, die Täter ausfindig zu machen.

Der russischen Tageszeitung «Kommersant» zufolge soll sich die Bombe im Passagierbereich des Airbus befunden haben. Eine Untersuchung der Wrackteile lasse den Schluss zu, dass der Sprengsatz möglicherweise unter einem Sitz am Fenster gelegen habe, zitierte das Blatt einen namentlich nicht genannten Informanten aus dem Umfeld der Ermittlungen. Demnach habe sich die Detonation im hinteren Bereich der Kabine nahe den Tragflächen und nicht im Frachtraum ereignet.

Die Bombe sei aus «professioneller Munition» hergestellt worden, etwa Plastiksprengstoff, sagte ein Insider der russischen Agentur Interfax zufolge. Die Wahrscheinlichkeit sei hoch, dass ein Mitarbeiter des Flughafens in Scharm el Scheich die Bombe kurz vor dem Start des Ferienfliegers an Bord gebracht habe.

Die russischen Behörden würden davon ausgehen, dass der Zeitzünder auf etwa eine Stunde eingestellt gewesen sei. Das ergebe sich aus dem verzögerten Start des Flugzeugs und der Explosion 23 Minuten nach dem Abheben. Laut FSB-Chef Alexander Bortnikow hatte die selbst gebaute Bombe eine Sprengkraft von bis zu einem Kilogramm TNT.

Laut «Dabiq» wollte der IS ursprünglich ein Flugzeug aus einem Land angreifen, das zu der Koalition gehört, die unter US-Führung IS-Stellungen in Syrien und im Irak bombardiert. Nachdem aber auch die russische Luftwaffe in den Krieg in Syrien eingegriffen habe, seien die Pläne geändert worden, heißt es.

Darüber hinaus erklären die Terroristen, zwei in Syrien entführte ausländische Geiseln getötet zu haben. Dabei handelt es sich offenbar um einen Norweger und einen Chinesen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.