Großbanken in Europa und in den USA haben in diesem Jahr bereits 100.000 Stellen gestrichen. Tausende weitere Arbeitsplätze werden BNP Paribas und Barclays zu Beginn des kommenden Jahres wegfallen lassen. Die Einschnitte im Jahr 2015 belaufen sich auf mehr als zehn Prozent der Gesamtbelegschaft der elf großen europäischen und US-Banken, berichtet die Financial Times.
Der jüngste Einschnitt trat in der vergangenen Woche bei der Rabobank ein. Dort erfuhren insgesamt 9.000 Mitarbeiter, dass sie bald arbeitslos sein werden. Doch auch Morgan Stanley kündigte Entlassungen in Höhe von 1.200 Personen an. Barclays hat als Datum den 1. März angesetzt. Die Bank will vor allem ihr Investmentgeschäft verkleinern. Dort sind über 20.000 Personen beschäftigt.
Die Bankenvorstände sind der Ansicht, dass sie sich aufgrund der Kombination aus härteren Regulierungen, ultra-niedrigen Zinsen und der schleppenden Aktivität bei den Kunden keine große Belegschaft mehr leisten können, da die Umsätze ohnehin zurückgehen würden.
„Ich glaube, dass wir einen weiteren Arbeitsplatzabbau nicht ausschließen können, bis sich die Beschäftigungsanzahl auf ein akzeptables Niveau erholt“, sagt der Banken-Analyst von Nomura, Jon Peace.
US-Banken und Versicherer haben in den ersten fünf Jahren nach der Finanzkrise etwa 400.000 Arbeitsplätze gestrichen. Europas 30 größte Banken hingegen haben zwischen 2008 und 2014 mehr als 80.000 Stellen gestrichen.