Technologie

Neues Verfahren diagnostiziert Schäden im Inneren des Auges

Bei Verletzungen des Auges muss oft schnell gehandelt werden, sonst droht der Verlust des Augenlichtes. Doch gerade im Inneren ist eine Diagnose oft aufwendig und nicht in Notfällen außerhalb von Kliniken möglich. Forscher haben nun eine Diagnostik entwickelt die schnell und ungefährlich einen Schaden im Inneren des Auges aufdecken kann.
22.12.2015 01:47
Lesezeit: 1 min
Neues Verfahren diagnostiziert Schäden im Inneren des Auges
Der Sensor in OcuCheck kann den Vitamin-C-Spiegel der Tränenflüssigkeit messen. (Foto: L. Brian Stauffer, University of Illinois)

OcuCheck heißt ein neues medizinisches Diagnosegerät, das ein amerikanischer Augenarzt und ein Ingenieur gemeinsam entwickelt haben. Das kleine Gerät kann schnell und unkompliziert feststellen, ob sich ein Patient im Inneren des Auges eine Verletzung zugezogen hat und ob diese schwerwiegend ist oder nicht.

Das Gerät nutzt zur Diagnose die Tränenflüssigkeit und den darin enthaltenen Vitamin-C-Spiegel. „Der Sensor nutzt die Tatsache, dass die Tränenflüssigkeit einen geringeren Vitamin-C-Spiegel aufweist als das Innere des Auges“, sagte Dipanjan Pan von der University of Illinois. Wird das Auge im Inneren geschädigt, tritt ein Teil der Flüssigkeit aus dem Inneren des Auges in die Tränenflüssigkeit ein. OcuCheck misst dann den Vitamin-C-Gehalt der Tränenflüssigkeit und kann anhand der Konzentration sagen, ob eine Verletzung vorliegt und wie schwerwiegend diese ist.

Vor allem in ländlichen Regionen oder in Krisen- und Kriegsgebieten ist es oft nicht möglich, rechtzeitig zu einem Arzt zu gelangen bzw. die mögliche Schädigung im Inneren des Auges aufgrund der Komplexität des Auges rechtzeitig und richtig zu erkennen. Hier könnte OcuCheck Augenlicht retten.

„Das Gerät wird den Standard zur Behandlung und Diagnostik von Augen-Tramata ändern“, sagt die Augenärztin Leanne Labriola. Der Sensor von OcuCheck verwendet Graphenplättchen, die mit einem ein Nanometer dicken Filterpapier überzogen sind. In den oberen Schichten des Geräts befindet sich dann ein einzigartiges Polymer, das mit dem Graphen, Goldelektroden und Ascorbatoxidase in Wechselwirkung tritt. In dem Moment, in dem sich die Ascorbinsäure, die sich in der Flüssigkeit des Auges befindet, an die Ascorbatoxidase bindet, entsteht eine Wechselwirkung zwischen dem Polymer und dem Graphen.

An 16 Patienten wurde OcuCheck bereits getestet. Die Tests zeigten, dass das Gerät über eine hohe Empfindlichkeit, Genauigkeit und Spezifität verfügt. Um die Vermarktung nach weiteren Tests schnell zu ermöglichen, haben die an der Forschung Beteiligten bereits das Unternehmen namens InnSight Technology gegründet.

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