Finanzen

US-Anwalt erhöht Druck auf Volkswagen

Ein auf Sammelklagen spezialisierter US-Anwalt fordert Entschädigungen für deutsche Kunden. Dafür wurde eigens eine Niederlassung in Deutschland eingerichtet. In einem Brief an den Autobauer wird zudem um ein Treffen mit VW-Chef Müller gebeten.
16.03.2016 12:29
Lesezeit: 1 min

Der in den USA für Sammelklagen bekannte Anwalt Michael Hausfeld erhöht den Druck auf Volkswagen. In einem Brief an die VW-Führung, der der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch vorlag, fordert Hausfeld den Autobauer auf, „alle Fakten“ in der Diesel-Affäre auf den Tisch zu legen. Bislang sei dies nicht erfolgt.

Der Anwalt pocht auf Entschädigungen für deutsche VW-Kunden. In dem Brief bittet der Anwalt zudem um ein Treffen mit VW-Chef Matthias Müller innerhalb der kommenden zwei Wochen. Dem Schreiben angehängt sind zwei Studien, eine zu den Auswirkungen der Abgas-Manipulation und eine weitere zu den finanziellen Folgen für VW in Europa.

Der US-Anwalt ist bereits federführend an Sammelklagen gegen VW in den USA beteiligt und hat seit kurzem auch ein Büro in Deutschland. Der Chef der deutschen Hausfeld-Niederlassung, Christopher Rother, hatte Ende Februar bereits eine Schadenersatzzahlung für betroffene deutsche VW-Kunden gefordert.

Die Kanzlei will die Interessen der rund 2,4 Millionen geschädigten deutschen VW-Kunden koordinieren. Mit der Ankündigung Hausfelds steigt der juristische Druck auf VW erneut an. Erst am Montag hatten über 200 Investoren am Landgericht Braunschweig Klage gegen VW eingereicht. Sie fordern insgesamt über 3,2 Milliarden Euro vom Autobauer, weil dieser unterschiedliche kapitalmarktrechtliche Pflichten im Zuge der Abgasaffäre verletzt habe. Volkswagen weist dies zurück.

Der Autobauer hatte im September eingeräumt, weltweit in rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Software eingesetzt zu haben, die Emissionstests manipuliert. Besonders in den USA drohen dem Konzern hohe Strafzahlungen und Schadenersatzforderungen – nach und nach wachsen aber auch die Forderungen in Europa.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen Ölpreis: OPEC-Konflikt eskaliert – Saudi-Arabien warnt vor Marktchaos
11.05.2025

Ein gefährlicher Riss geht durch die mächtige Allianz der OPEC-Plus-Staaten. Statt mit geschlossener Strategie die Preise zu...

DWN
Politik
Politik Kann Deutschland Europa retten? Der neue Koalitionsvertrag offenbart alte Schwächen
11.05.2025

Zum Europatag 2025 richtet sich der Blick erneut nach Berlin. Die Erwartungen an Deutschland sind hoch – nicht nur innerhalb der Union,...

DWN
Finanzen
Finanzen Börsenkrisen: Warum Volatilität kein Risiko ist
11.05.2025

Wenn die Börsen Achterbahn fahren, zittern viele Anleger. Doch Panik ist oft der schlechteste Berater – denn was aussieht wie ein...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Strategien für Krisenzeiten: Wie Sie jetzt Ihre Unternehmensleistung steigern
11.05.2025

Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Finanzierungsdruck – viele KMU kämpfen ums Überleben. Doch mit den richtigen Strategien lässt...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft USA vor Energieumbruch: Strom wird zum neuen Öl – und zur nächsten geopolitischen Baustelle
11.05.2025

Ein fundamentaler Wandel zeichnet sich in der US-Wirtschaft ab: Elektrizität verdrängt Öl als Rückgrat der nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Bill Gates verschenkt Vermögen – Symbol einer neuen Weltordnung oder letzter Akt der alten Eliten?
11.05.2025

Bill Gates verschenkt sein Vermögen – ein historischer Akt der Großzügigkeit oder ein strategischer Schachzug globaler Machtpolitik?...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft „Made in America“ wird zur Hypothek: US-Marken in Europa auf dem Rückzug
11.05.2025

Eine neue Studie der Europäischen Zentralbank legt nahe: Der Handelskrieg zwischen den USA und der EU hat tiefgreifende Spuren im...

DWN
Finanzen
Finanzen Tech-Börsengänge unter Druck: Trumps Handelskrieg lässt Startup-Träume platzen
10.05.2025

Schockwellen aus Washington stürzen IPO-Pläne weltweit ins Chaos – Klarna, StubHub und andere Unternehmen treten den Rückzug an.