Politik

Russisches Gericht vertagt Urteilsspruch gegen ukrainische Kampf-Pilotin

Im Prozess gegen die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko hat das Gericht die Urteilsverkündung auf Dienstag vertagt. Ihr Anwalt rechnet mit einem Schuldspruch. Die Anklage fordert 23 Jahre Haft.
21.03.2016 18:53
Lesezeit: 1 min

Im Prozess gegen die ukrainische Kampfpilotin Nadja Sawtschenko hat das Gericht im südrussischen Donezk die Urteilsverkündung auf Dienstag vertagt. Das Gericht hatte am Montag mit der Urteilsverlesung begonnen und rund sechs Stunden lang Details zu dem Fall dargelegt. Schließlich teilte das Gericht aber mit, dass die Urteilsverkündung für die Nacht unterbrochen und am Dienstag um 08.00 Uhr MEZ fortgesetzt werde.

Russische Nachrichtenagenturen hatten zwischenzeitlich berichtet, Sawtschenko sei bereits schuldig gesprochen worden. Ihr Verteidiger Mark Feigin stellte daraufhin aber klar, es seien vorerst nur „die Einleitung und erklärende Teile“ der Urteilsschrift verlesen worden. Er rechnete allerdings fest mit einem Schuldspruch. Für die Verkündung der Gerichtsentscheidung waren von vornherein zwei Tage angesetzt worden.

Sawtschenko soll laut Anklage im Sommer 2014 der ukrainischen Armee den Aufenthaltsort von zwei russischen Fernsehjournalisten in der Ostukraine mitgeteilt haben, woraufhin diese durch Granatbeschuss getötet wurden. Die 34-Jährige, die gegen die prorussischen Rebellen kämpfte, weist die Vorwürfe zurück.

Aus Protest gegen ihre Inhaftierung in Russland trat Sawtschenko während ihrer Zeit im Gefängnis bereits mehrfach in den Hungerstreik. Die Regierung in Kiew und westliche Verbündete kritisieren den Prozess als politisch motiviert und fordern die Freilassung der Pilotin. Die Anklage fordert 23 Jahre Haft.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Panorama
Panorama Grillmarkt in der Krise? Holzkohle wird teurer
03.07.2025

Grills verkaufen sich längst nicht mehr von selbst. Nach Jahren des Booms mit Rekordumsätzen schwächelt die Nachfrage. Händler und...

DWN
Finanzen
Finanzen Milliarden für Dänemark – Deutschland geht leer aus
03.07.2025

Dänemark holt 1,7 Milliarden DKK aus Deutschland zurück – ohne die deutsche Seite zu beteiligen. Ein heikler Deal im Skandal um...

DWN
Finanzen
Finanzen Vermögen im Visier: Schweiz plant Enteignung durch Erbschaftssteuer für Superreiche
03.07.2025

Die Schweiz steht vor einem Tabubruch: Kommt die 50-Prozent-Steuer auf große Erbschaften? Die Eidgenossen debattieren über ein riskantes...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Drogeriehandel: Wie dm, Rossmann und Müller den Lebensmittelmarkt verändern
03.07.2025

Drogeriemärkte verkaufen längst nicht mehr nur Shampoo und Zahnpasta. Sie werden für Millionen Deutsche zur Einkaufsquelle für...

DWN
Technologie
Technologie KI-Gesetz: Bundesnetzagentur startet Beratungsservice für Unternehmen
03.07.2025

Die neuen EU-Regeln zur Künstlichen Intelligenz verunsichern viele Firmen. Die Bundesnetzagentur will mit einem Beratungsangebot...

DWN
Panorama
Panorama Sprit ist 40 Cent teurer an der Autobahn
03.07.2025

Tanken an der Autobahn kann teuer werden – und das oft völlig unnötig. Eine aktuelle ADAC-Stichprobe deckt auf, wie groß die...

DWN
Politik
Politik Brüssel kapituliert? Warum die USA bei den Zöllen am längeren Hebel sitzen
03.07.2025

Die EU will bei den anstehenden Zollverhandlungen mit den USA Stärke zeigen – doch hinter den Kulissen bröckelt die Fassade. Experten...

DWN
Finanzen
Finanzen USA dominieren die Börsen
03.07.2025

Die Börsenwelt bleibt fest in US-Hand, angeführt von Tech-Giganten wie Nvidia und Apple. Deutsche Unternehmen spielen nur eine...