In Frankreich ist es am Samstag bei Protesten gegen die geplante Arbeitsmarktreform zu Krawallen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. In Paris und Rennes, wo es die heftigsten Auseinandersetzungen gab, wurden nach Behördenangaben 17 Menschen festgenommen. Mindestens sieben Polizisten seien verletzt worden. Auch in Nantes kam es zu gewaltsamen Protesten. Landesweit hätten rund 120.000 Menschen demonstriert, teilte das Innenministerium mit. Zu den Kundgebungen hatten die Gewerkschaften aufgerufen. Sie befürchten durch die vorgesehene Arbeitsmarktreform mehr Entlassungen und schlechtere Arbeitsbedingungen. Die Regierung will den Unternehmen unter anderem bei den Arbeitszeiten mehr Flexibilität verschaffen.
Es war der mittlerweile sechste Tag der Proteste gegen die Reformpläne der Regierung. Ihren Höhepunkt hatten die Kundgebungen am 31. März, als nach Angaben der Veranstalter im ganzen Land 1,2 Millionen Menschen ihrem Unmut Luft machten.
Frankreich leidet seit längerem unter einer Arbeitslosigkeit von über zehn Prozent. Präsident Francois Hollande hat erklärt, er werde sich Mitte 2017 nur dann erneut um das Präsidentenamt bewerben, wenn die Arbeitslosigkeit deutlich sinke. Hollande kämpft mit schlechten Umfragewerten und hat die geplanten Reformen bereits abgeschwächt. Aktuell hätte Hollande keine Chance, in die Stichwahl um die Präsidentschaft einzuziehen. Für den ersten Durchgang sehen die Umfragen den Front National von Marine Le Pen vorne.