Die Terror-Miliz ISIS steht in Syrien an mehreren Fronten unter Druck. Die Freie Syrische Armee (FSA) liefert sich in der Region schwere Gefechte mit der Miliz. Die syrische Armee (SAA) hingegen plant mit Unterstützung der russischen Luftwaffe eine Großoffensive in der Provinz Aleppo und die Kurden-Milizen der YPG planen ebenfalls eine Offensive in der Region. „Die drei Seiten versuchen nicht nur auf Kosten von ISIS, sondern auch auf Kosten anderer wichtiger Akteure, so viel wie möglich vom Kuchen abzubekommen. Es findet ein Rennen statt“, zitiert Gulf News den Syrien-Analysten von der Universität Edinburgh, Thomas Pierret. In der Provinz Aleppo zählt neben den drei Seiten auch die al-Nusra-Front zu den schlagkräftigsten Gruppen.
Zuvor hatten bewaffnete Söldner, die von den USA und der Türkei unterstützt werden, die Stadt al-Rai erobert, die eines der strategisch wichtigsten Städte für ISIS in Nordsyrien ist. Im Süden hatte die al-Nusra-Front drei Städte von ISIS erobert. Im Nordosten hingegen stoßen die von den Kurden-Milizen dominierten Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) auf die ölreiche Provinz Deir ez-Zor vor.
In den kommenden Tagen kann es zu einer Kollision zwischen allen Kräften in Aleppo kommen. Denn das Grenzgebiet zur Türkei wird ausnahmslos von allen Konfliktparteien in Syrien beansprucht. Die FSA und die von der Türkei unterstützten weiteren Söldner möchten Aleppo aus zwei Gründen unter Kontrolle bekommen. Zum einen wollen sie ISIS zurückschlagen und zum anderen verhindern, dass die Kurden-Milizen das Gebiet einnehmen, um einen kurdischen Korridor an der Grenze zur Türkei zu bilden. „Die kommenden Phasen werden komplizierter werden. Im Osten von Aleppo gibt es Gebiete, die das Regime, die Kurden und auch die Rebellen kontrollieren wollen“, so Pierret.
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