Politik

Steuerbetrug: Razzia bei der Deutschen Bank, Ermittlungen auch gegen Chef Jürgen Fitschen

Ein massives Aufgebot an Polizei marschierte am Mittwoch bei der Deutschen Bank in Frankfurt auf. Es geht um Steuerbetrug bei den CO2-Emissionszertifikaten. Auch die Vorstände Fitschen und Krause sind ins Visier der Ermittler geraten. Weitere Vorwürfe der Staatsanwaltschaft: Geldwäsche und versuchte Beseitigung von Beweismitteln.
12.12.2012 18:57
Lesezeit: 1 min

Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Libor-Skandal kamen am Mittwoch die Bundespolizei und Steuerfahdnung zu Besuch und bezogen mit mehreren Mannschaftswagen Aufstellung vor dem Hauptquartier der Deutschen Bank in Frankfurt. Rund 500 Beamte waren im Einsatz und haben neben der Zentrale auch andere Geschäftsräume sowie Wohungen durchsucht.

Es geht um einen millionenschweren Steuerbetrug im Zuge des Handels mit CO2-Emissionszertifikaten. Auch gegen Co-Chef Jürgen Fitschen und gegen Finanzvorstand Stefan Krause wird ermittelt. Gegen die beiden Top-Banker werde ermittelt, weil sie die Umsatzsteuererklärung 2009 der Bank unterschrieben haben, teilte die Bank mit. Die Deutsche Bank spielte den Vorfall herunter und qualifizierte die falsche Steuererklärung als Irrtum: „Diese Erklärung hat die Bank bereits vor längerer Zeit freiwillig korrigiert. Anders als die Staatsanwaltschaft vertritt die Deutsche Bank die Auffassung, dass diese Korrektur rechtzeitig erfolgte.“

Gegen fünf Mitarbeiter der Deutschen Bank wurden Haftbefehle ausgestellt. Die Behörden ermitteln nun gegen 25 Banker - und zwar nicht mehr nur wegen Steuerhinterziehung, sondern auch wegen des Vorwurfs der Geldwäsche. Außerdem soll die Deutsche Bank versucht haben, Beweise zu unterdrücken. Die Staatsanwaltschaft dazu in einer Mitteilung: „Es besteht nunmehr unter anderem der Verdacht, dass den Ermittlungsbehörden von Mitarbeitern der Bank Beweismittel vorenthalten und Geldwäscheverdachtsanzeigen nicht erstattet wurden.“

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Panorama
Panorama USA wollen Gazastreifen übernehmen
05.02.2025

Donald Trump will den Gazastreifen übernehmen und wirtschaftlich entwickeln. Dafür soll das vom Krieg gezeichnete Gebiet erst geräumt...

DWN
Politik
Politik Wagenknecht knüpft politische Zukunft an Wahlerfolg
05.02.2025

BSW-Gründerin Sahra Wagenknecht kämpft um den Einzug in den Bundestag – und knüpft daran ihre politische Zukunft. Mit einem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deutsche Firmen verstärken Investitionen in Mittel- und Osteuropa
05.02.2025

Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass immer mehr deutsche Unternehmen überlegen, ihre Produktion nach Mittel- und Osteuropa zu verlagern....

DWN
Politik
Politik Heizungsgesetz: CDU will es abschaffen – was wären die Folgen?
05.02.2025

Heizungsgesetz CDU? Was viele nicht wissen: Das heiß diskutierte und viel gehasste „Heizungsgesetz“ stammt ursprünglich von der...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft China kündigt Gegenmaßnahmen auf US-Zölle an - so könnte die EU reagieren
04.02.2025

Während Mexiko und Kanada mit US-Präsident Donald Trump eine Vereinbarung zur vorübergehenden Aussetzung von Zöllen erzielten, kam es...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Spotify: Musikstreaming-Anbieter legt starke Zahlen vor - Aktie im Aufwind
04.02.2025

Spotify hat für das vierte Quartal im letzten Jahr starke Zahlen vorgelegt und kann immer mehr Nutzer von seinem Angebot überzeugen -...

DWN
Immobilien
Immobilien Anmeldung einer Wohnung: Die Krux des Meldewesens und wie Vermieter am Immobilienmarkt herumtricksen
04.02.2025

Es gibt eine neue Initiative namens „Anmeldung für alle“, die das polizeiliche Meldewesen als letzte Hürde des ungebremsten Zuzugs,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall-Aktie nach Großauftrag mit Auf und Ab an der Börse
04.02.2025

Die Bundeswehr beschert dem Rüstungskonzern Rheinmetall einen Großauftrag in Milliardenhöhe. An der Börse ist mächtig Bewegung drin....