Politik

Russland und Syrien starten Offensive gegen Islamisten-Söldner

Russland und Syrien haben am Sonntag eine Gegenoffensive in Aleppo gestartet. Zuvor hatten islamistische Söldner die von Moskau und Washington ausgehandelte Feuerpause gebrochen. Sie hatten vermehrt Tunnel-Bomben eingesetzt.
09.05.2016 00:08
Lesezeit: 1 min

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Nach dem Vorstoß islamistischer Milizen und Söldner nahe der Metropole Aleppo hat die syrische Armee am Sonntag mit Unterstützung der Russen eine Gegenoffensive gestartet. Beide Seiten berichteten von Luftangriffen in der Umgebung des Ortes Chan Tuman, die zuvor von der islamistischen Dschaisch-al-Fatah-Allianz am Donnerstag erobert wurde. Ein Vertreter der Allianz erklärte im Internet, sie würden nun nach Süden auf Al-Hader vorrücken, eine Hochburg der mit Syrien verbündeten iranischen und Hisbollah-Einheiten. Die islamistischen Söldner hatten in Aleppo eine vorübergehende Waffenruhe, die von Washington und Moskau ausgehandelt wurde, gebrochen. Die al-Nusra-Miliz setzt mittlerweile vermehrt Tunnel-Bomben ein (Video am Anfang des Artikels)

Aus türkischen Militärkreisen verlautete, beim Beschuss von Stellungen der Terror-Miliz ISIS seien 55 ISIS-Kämpfer ums Leben gekommen. Diese hätten sich nördlich von Aleppo befunden.

Die Stadt und ihr Umland sind Schauplatz einiger der heftigsten Kämpfe in dem seit mehr als fünf Jahren anhaltenden Bürgerkrieg. In Aleppo selbst wurde zuletzt eine örtlich begrenzte Feuerpause verlängert. Durch die Region führen jedoch mehrere wichtige Nachschubrouten, um die weiter gekämpft wird. Der Verlust von Chan Tuman war ein schwerer Rückschlag für die syrischen Streitkräfte und die verbündeten iranischen Truppen, die dabei ihre bislang höchsten Verluste in dem Konflikt erlitten. Die al-Nusra-Miliz und ISIS sind von dem im Februar vereinbarten, überregionalen Waffenstillstand ausgenommen.

US-Geheimdienste hatten im Februar - trotz der Bemühungen Obamas und Putins um eine Kooperation in Syrien - kundgetan, dass sie Russland in Syrien „einen echten Schmerz zufügen“ wollen. Die RAND-Corporation, die als Denkfabrik der CIA und des Pentagons gilt, berichtet in einem Artikel für das WSJ unter der Überschrift „Wie wir Putin in Syrien versenken“, dass der Krieg in Syrien noch lange nicht vorbei sei. Unklar bleibt, ob der US-Präsident kurz vor dem Ende seiner Amtszeit die US-Geheimdienste noch unter Kontrolle hat.

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