Lesezeit: 1 min
25.05.2016 10:10
Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S expandiert nach Australien. Für rund 225 Millionen Euro will das Unternehmen eine Salz-Produktionsstätte in Westaustralien errichten. Ziel ist es, so dem asiatischen Markt näher zu kommen.
K+S expandiert nach Australien

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Das Projekt befinde sich noch in einer sehr frühen Phase, es werde wohl bis 2019 dauern, bis die nötigen Genehmigungen vorliegen, wie der Kasseler Konzern am Mittwoch mitteilte. "Mit diesem Projekt wollen wir unsere geplante Expansion nach Asien vorantreiben", sagte K+S-Vorstandsmitglied Mark Roberts, der das Salzgeschäft verantwortet. "Wir sehen dort großes Potenzial." Das Salz soll vornehmlich an die chemische Industrie in Asien und vor allem nach China geliefert werden, so Reuters.

Die Produktion soll 2022 beginnen, im Endausbau soll die jährliche Kapazität bei 3,5 Millionen Tonnen Salz liegen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr produzierten die Nordhessen als weltweit führender Salzproduzent knapp 21 Millionen Tonnen Salz, ihre Gesamtkapazität liegt bei knapp 32 Millionen Tonnen. In Asien hat das Unternehmen bislang keine eigenen Produktionsstätten und käme mit dem Projekt in Australien diesem wichtigen Markt etwas näher.

Mit der neuen Produktionsstätte will K+S Solarsalz gewinnen. Dabei wird Meerwasser durch mehrere große Verdunstungsbecken geleitet, in denen nach mehreren Monaten der Sonneneinstrahlung das Salz auskristallisiert. K+S hat bereits Produktionsstätten für Solarsalz auf den Bahamas, in Brasilien und in den USA. Sollte das Vorhaben in Westaustralien die nötigen Genehmigungen erhalten, sollen an dem Standort etwa 75 Mitarbeiter beschäftigt werden.

In Deutschland hat das Unternehmen unterdessen mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Der Düngemittel-Hersteller musste zuletzt seine Kali-Produktion erneut zurückfahren. Grund seien mangelnde Möglichkeiten zur Salzabwasserentsorgung. An zwei Standorten wurde die Produktion vorübergehend eingestellt und fast 1000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt.

Die Staatsanwaltschaft hat jüngst Anklage wegen des Verdachts der unerlaubten Abfallentsorgung beim Salz- und Düngemittelkonzern erhoben. Eine thüringische Gemeinde wirft K+S vor, 9,5 Millionen Kubikmeter Salzlauge illegal versenkt zu haben.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft LNG: EU-Sanktionen bedrohen Russlands Energiegeschäfte
07.05.2024

Russland steht vor möglichen schmerzhaften EU-Sanktionen im Zusammenhang mit seinen Geschäften im Bereich Flüssigerdgas (LNG). Die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Freie Lehrstellen erreichen kritisches Niveau: Was Unternehmen jetzt tun müssen
07.05.2024

Der Lehrstellenmangel verschärft sich: Demografischer Wandel und veränderte Berufspräferenzen der Generation Z führen zu einem...

DWN
Politik
Politik Erbschaftssteuer: Droht durch Klage Bayerns ein Wettbewerb der Länder beim Steuersatz?
07.05.2024

In Karlsruhe wird es diesen Sommer mal wieder um den Dauerbrenner Erbschaftssteuer gehen. Schon zweimal hat das Verfassungsgericht von der...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Investitionsschreck Deutschland: Internationale Investoren meiden deutsche Projekte
07.05.2024

Ausländische Unternehmen haben im vergangenen Jahr immer weniger in Deutschland investiert. Die Anzahl der Projekte ausländischer...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nachlassende Nachfrage: Deutsche Industrie verzeichnet erneut weniger Aufträge
07.05.2024

Trotz einer vielversprechenden Entwicklung im März kämpfen Deutschlands Exporteure nach wie vor mit erheblichen Schwierigkeiten.

DWN
Finanzen
Finanzen Der DWN-Marktreport: US-Arbeitsmarktdaten lassen erneut Zinssenkungsfantasie aufkommen
07.05.2024

Die internationalen Finanz- und Rohstoffmärkte verbleiben im Spannungsfeld wechselnder Indikatoren hinsichtlich des zukünftigen Zinspfads...

DWN
Politik
Politik Israels Armee nähert sich dem Grenzübergang von Rafah
07.05.2024

Israels Regierung bleibt bei der geplanten umfangreichen Offensive gegen Rafah bestehen, während die Hamas einer Waffenruhe zustimmt -...

DWN
Immobilien
Immobilien Gesundheitsimmobilien: Investmentmarkt stolpert – wie sieht die Pipeline weiter aus?
07.05.2024

Nach robustem Transaktionsvolumen in den vergangenen Jahren herrschte auf dem Investmentmarkt für Pflegeheime, Seniorenimmobilien und...