Politik

Immobilien-Besitzer müssen sich auf Erhöhung der Grundsteuer einstellen

Bayern läuft gegen die geplante Reform der Grundsteuer Sturm. Diese werde zu einer Kostenexplosion für die bayrischen Hauseigentümer und Mieter führen, so die Befürchtung. Hinter der Ablehnung steht der wachsende Unmut darüber, dass die wenigen finanzkräftigen Bundesländer immer stärker für die Bundesfinanzen zur Kasse gebeten werden.
04.06.2016 00:22
Lesezeit: 1 min

Bayern läuft Sturm gegen eine von der Mehrheit der Bundesländer geplante Reform der Grundsteuer, wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet. „Der von der Finanzministerkonferenz beschlossene Gesetzentwurf bedeutet eine Kostenexplosion bei der Grundsteuer für bayerische Hauseigentümer und Mieter. Diese Steuererhöhung lehnen wir entschieden ab“, erklärte Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) am Freitag.

Zuvor hatten die Länderfinanzminister – mit Ausnahme Bayerns und Hamburgs – beschlossen, noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf für eine Reform einzubringen. Demnach solle sich die Bemessung der Grundsteuer neuerdings an dem Verkehrswert des Grundstücks und der Gebäude orientieren. „Das würde in weiten Teilen Bayerns zu einer deutlichen Erhöhung der Grundsteuer führen“, kritisierte Söder.

Die Ablehnung Bayerns gegen die zu erwartenden Erhöhungen bei der Grundsteuer dürfte unter anderem auf einer wachsenden Unzufriedenheit mit dem Länder-Finanzausgleich und der Wahrnehmung basieren, dass die wenigen finanzkräftigen Länder immer stärker für die Bundeseinnahmen herangezogen werden. Die Grundsteuer ist mit einem jährlichen Aufkommen von rund 13 Milliarden Euro eine der wichtigsten Einnahmequellen der Kommunen. Der Bundesfinanzhof hatte vor Jahren eine Neuregelung angemahnt, auch das Bundesverfassungsgericht ist mit dem Verfahren befasst.

Die Reform soll „aufkommensneutral“ sein – also unterm Strich für alle Bürger insgesamt zu keiner höheren Belastung führen. Dennoch dürfte es darauf hinauslaufen, dass diejenigen künftig höher besteuert werden, deren Immobilien an Wert gewonnen haben. Trotz der Widerstände aus Bayern und Hamburg soll das Gesetzgebungsverfahren möglichst noch in diesem Jahr abschlossen werden, sagte Hessens Finanzminister Thomas Schäfer.

Der Deutsche Städtetag begrüßte den neuen Anlauf für eine Reform der Grundsteuer und verwies auf dringenden Handlungsbedarf. „Sollte sich der Reformvorschlag der Ländermehrheit durchsetzen, wäre eine gerechtere Verteilung der Steuerlasten zu erwarten“  sagte Verbands-Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy. „Außerdem könnte die neue Steuer deutlich einfacher berechnet werden als bisher.“

DWN
Immobilien
Immobilien Offene Immobilienfonds in Schockstarre: Anleger ziehen Milliarden ab - wie geht es weiter?
13.03.2025

Aktuelle Daten zeigen, dass Anleger Summen in Milliardenhöhe aus offenen Immobilienfonds abziehen. Januar war der schlimmste Monat seit...

DWN
Finanzen
Finanzen Fast 3000 Dollar: Goldpreis erreicht neuen Höchststand
13.03.2025

Zölle, Gegenzölle, Strafzölle: Der von den USA entfachte Handelsstreit treibt Anleger zum Gold als sicheren Hafen. Seit dem Amtsantritt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Volkswagen-Absatzrekord: VW verkauft mehr Currywürste als Autos
13.03.2025

Vegan war gestern: Sie ist seit Jahren das meistverkaufte Produkt der Marke Volkswagen: die VW-Currywurst. Und während der Autoabsatz...

DWN
Politik
Politik AfD scheitert mit Klage gegen geplante Änderung des Grundgesetzes - Linke stimmen auch dagegen
13.03.2025

Die AfD ist mit dem Versuch gescheitert, die Sondersitzung des Bundestags mit den Beratungen über eine Änderung des Grundgesetzes zu...

DWN
Politik
Politik US-Regierung droht Shutdown – Schumer warnt vor parteipolitischer Blockade
13.03.2025

Der US-Senat steht vor einer wegweisenden Abstimmung, die das Risiko eines Regierungsstillstands birgt. Laut dem Minderheitsführer der...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Mietpreisbremse: Wie Conny Mieter-Ansprüche juristisch gegen Eigentümer durchsetzt
13.03.2025

Was einst schon einmal dem Start-up Flightright GmbH bei Flugreisen geglückt ist, nämlich für Verbraucher bei Airlines Entschädigungen...

DWN
Panorama
Panorama Ukraine-Krieg: Moskau meldet die Befreiung der Stadt Sudscha im Gebiet Kursk
13.03.2025

Moskaus Streitkräfte haben nach eigenen Angaben die seit sieben Monaten von ukrainischen Truppen besetzte Kleinstadt Sudscha im...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Rheinmetall rüstet auf: Rüstungskonzern plant Aufstockung auf 40.000 Mitarbeiter
13.03.2025

Das Waffengeschäft boomt und damit Deutschlands größter Rüstungskonzern Rheinmetall: Die Auftragsbücher sind so voll wie nie. Der...