Politik

Nordrhein-Westfalen versetzt Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft

Lesezeit: 1 min
22.07.2016 21:45
Nach der Schießerei in einem Münchner Einkaufszentrum hat die Polizei in NRW die Polizei in erhöhe Alarmbereitschaft versetzt. Die Polizei in Baden-Württemberg und in Hessen verstärkt ebenfalls ihre Präsenz. Tschechien hat die Polizeistreifen an der Grenze zu Deutschland verstärkt.
Nordrhein-Westfalen versetzt Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Nach den Schüssen in einem Einkaufszentrum in München mit mehreren Toten zeigt die Polizei in Baden-Württemberg verstärkt Präsenz auf den Straßen. Außerdem seien Spezialkräfte zur Unterstützung nach München geschickt worden, teilte das Innenministerium am Freitagabend auf Anfrage mit. Sämtliche Dienststellen seien informiert und sensibilisiert worden, hieß es. In der Stuttgarter Innenstadt waren zahlreiche Polizeiwagen auf den Straßen zu sehen. In einem Münchner Einkaufszentrum waren am frühen Abend Schüsse gefallen. Die Polizei geht von mehreren Toten aus und spricht von einer «akuten Terrorlage».

Nordrhein-Westfalen hat die Polizei in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt. Das gelte für alle Polizeieinheiten, sagte Regierungssprecher Thomas Breustedt der Deutschen Presse-Agentur und bestätigte damit einen Bericht der «Rheinischen Post». Es gehe dabei um den Schutz von Großveranstaltungen und größeren Menschenansammlungen. Details nannte er nicht. Es handele sich aber ausdrücklich um eine Reaktion auf die Vorfälle in München.

Auch die Polizeikräfte in Hessen sind "flächendeckend" in Alarmbereitschaft versetzt worden. Auch wenn aktuell keine Erkenntnisse vorlägen, dass konkrete Anschläge in Hessen geplant oder vorbereitet würden, seien "eine Reihe von offenen und verdeckten Maßnahmen" eingeleitet worden, teilte der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) am Freitag in Wiesbaden mit.

Die Polizeipräsenz sei bei öffentlichen Veranstaltungen und im Personennahverkehr erhöht worden. Interventionsteams und Spezialkräfte seien "sofort einsetzbar", erklärte Beuth. Hessische Polizeikräfte unterstützen dem Ministerium zufolge auch die Sicherheitsbehörden in Bayern. Über deren Stärke wurden aus "einsatztaktischen Gründen" aber keine Angaben gemacht.

In Berlin prüfen die Sicherheitsbehörden, ob der Anschlag Auswirkungen auf die Sicherheitslage in der Bundeshauptstadt gibt. Die Lage in München werde fortlaufend beobachtet und "verantwortungsbewusst" geprüft, erklärte Innensenator Frank Henkel (CDU). Ein Polizeisprecher wollte keine Angaben dazu machen, ob und welche Maßnahmen getroffen wurden. Innensenator Henkel sprach von "albtraumhaften Nachrichten" aus München. Er habe seinem bayerischen Amtskollegen jede erdenkliche Hilfe aus Berlin angeboten. "Wir sind jetzt alle Münchner", erklärte der Senator.

Tschechien verstärkte die Polizeistreifen im Grenzgebiet zu Deutschland. «Vor allem für den Fall, dass einer der Täter versuchen sollte, aus Deutschland zu fliehen», sagte Innenminister Milan Chovanec am Freitag dem tschechischen Fernsehen CT. Auch in vielen Einkaufszentren in Tschechien werde die Polizeipräsenz erhöht, kündigte er an. «Der barbarische Angriff von München zeigt, in was für einer gefährlichen Welt wir leben», schrieb der tschechische Außenminister Lubomir Zaoralek auf Twitter. «Ich fühle mit unseren bayerischen Nachbarn», fügte er hinzu.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Ratgeber
Ratgeber Sichere Mobilgeräte für Ihr Business: Das Samsung Security Ecosystem

In vielen Unternehmen sind Smartphones und Tablets längst zum unverzichtbaren Arbeitsmittel geworden. Je nach Einsatzgebiet sind die...

DWN
Politik
Politik Deutschland blockiert Asyl-Kompromiss in der EU
26.09.2023

Die anderen EU-Staaten verlieren langsam die Geduld mit Deutschland, weil die Bundesregierung einen Kompromiss in der Asylpolitik...

DWN
Politik
Politik Bund muss deutlich weniger Schulden machen
26.09.2023

Der Bund muss sich im vierten Quartal 31 Milliarden Euro weniger am Finanzmarkt leihen, als bisher geplant. Grund sind die niedrigeren...

DWN
Immobilien
Immobilien Büro-Immobilien: „Die Mischung aus Präsenz und Mobilität macht es"
26.09.2023

Seit der Pandemie ist hybrides Arbeiten das Schlagwort in Deutschland. Vor einem Hintergrund wachsender Büroleerstände, stark steigender...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesanleihe verzeichnet höchste Rendite seit 2011
25.09.2023

Anleger haben die Hoffnung auf ein baldiges Ende der hohen Zinsen aufgegeben. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen liegt auf dem...

DWN
Politik
Politik EU-Staaten verhindern Deutschlands strengere Abgasnorm
25.09.2023

Deutschland konnte sich in der EU mit Forderungen nach der Abgasnorm Euro 7 nicht durchsetzen. Die anderen Staaten lehnten die strengeren...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Geschäftsklima sinkt nur minimal - Geht es jetzt wieder bergauf?
25.09.2023

Der Ifo-Index zum Geschäftsklima ist den 5. Monat in Folge gefallen, aber nur minimal. Der Pessimismus nimmt ab. Ist das Schlimmste für...

DWN
Politik
Politik Westen fürchtet Wahlen in der Slowakei
25.09.2023

Bei den Wahlen in der Slowakei am Samstag steht Ex-Premierminister Fico vor einem möglichen Comeback, der "keine einzige Patrone in die...

DWN
Politik
Politik Eklat um SS-Veteran beim Selenskyj-Besuch in Kanada
25.09.2023

Das kanadische Parlament hat beim Selenskyj-Besuch einen ukrainischen "Kriegsveteranen" mit Jubel und stehendem Applaus gewürdigt. Nach...