Finanzen

Mehrheit der Investoren erwartet Kurssturz bei Aktien und Anleihen

Lesezeit: 1 min
17.09.2016 02:16
Die Mehrheit der Investoren hält Aktien und Anleihen inzwischen für deutlich überbewertet, wie aus einer Umfrage von Bank of America hervorgeht. Viele erwarten deswegen ein Platzen der Blasen und bauen ihre Bargeldbestände aus. Es bietet sich zudem die Chance, auf einen Absturz der Aktienpreise zu wetten.
Mehrheit der Investoren erwartet Kurssturz bei Aktien und Anleihen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Eine Mehrheit von Investoren hält die globalen Aktien- und Anleihemärkte für überbewertet und rechnet deshalb für die Zukunft mit deutlichen Korrekturen, berichtet die Financial Times. Im August erreichten die drei bekanntesten US-Aktienindizes – der Dow Jones, der S&P 500 und der Nasdaq – jeweils neue Allzeit-Höchststände. Die Preise der meisten als sicher geltenden Staatsanleihen steigt seit Jahren, während die Renditen fallen.

Mehr als die Hälfte (54 Prozent) der von Bank of America befragten Investoren gaben an, dass sowohl Aktien als auch Anleihen kollektiv überbewertet seien. Zudem gab nur etwa ein Viertel der Befragten an, dass sie im kommenden Jahr höhere Wachstumsraten in der Weltwirtschaft erwarten.

Unterstrichen wird der pessimistische Grundtenor der Umfrage von deutlich steigenden Bargeldbeständen bei den Investmentfirmen. Gegenüber August nahmen die Bargeldbestände von 5,4 Prozent auf 5,5 Prozent zu. Mehr als 40 Prozent sagten, dass sie aufgrund eines „düsteren Markt-Ausblicks“ mehr auf Bargeld setzten, wie die FT schreibt. Rund 20 Prozent bevorzugten Bargeld sogar gegenüber den relativ unrentablen, aber sicheren Staatsanleihen.

Die hohen Bargeldbestände könnten dafür sprechen, dass Marktteilnehmer versuchen, einen erwarteten Crash an den Aktienmärkten zu überstehen, um dann bei tiefen Notierungen wieder einzusteigen. Dies gilt auch für Anleihen: „Investoren sehen eine eindeutige Verwundbarkeit durch einen ‚Anleihe-Schock‘“, wird ein Analyst von Bank of America zitiert.

Im August wurde bekannt, dass der Groß-Spekulant George Soros seine Wetten gegen den S&P 500-Index deutlich ausgebaut hat. Er stockte die Zahl seiner Verkaufs-Optionen zum Ende des ersten Quartals von 2,1 Millionen auf rund 4 Millionen auf, wie aus einer Pflichtmitteilung der amerikanischen Börsenaufsicht SEC hervorging. Damit setzt Soros insgesamt 840 Millionen Dollar auf einen Crash am US-Aktienmarkt.

Den Zentralbanken wird tendenziell zugetraut, noch expansivere Instrumente einzusetzen, um das Inflationsziel von rund 2 Prozent zu erreichen und die Kreditvergabe zu stärken. Fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) kann sich vorstellen, dass sogenanntes „Helikoptergeld“ in den kommenden 12 Monaten erstmals eingesetzt wird – also die direkte Finanzierung von Konsumenten und Unternehmen durch die Zentralbank.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Fleischersatz auf dem Vormarsch: Deutschland erlebt Produktionsboom
03.05.2024

Vegetarische und vegane Fleischersatzprodukte gewinnen in Deutschland an Beliebtheit: Produktion verdoppelt sich seit 2019. Fleischkonsum...