8,8 Prozent der deutschen Kinder leben in relativer Armut. Das belegt eine aktuelle Unicef-Studie, für die 125.000 Haushalte in 29 OECD-Ländern befragt wurden. „Es ist enttäuschend, dass Deutschland es nicht schafft, die materiellen Lebensbedingungen für Kinder entscheidend zu verbessern“, erklärt Christian Schneider, Unicef-Geschäftsführer in Deutschland zu der am Dienstag veröffentlichten Studie.
Viel besser schneiden dagegen skandinavische Länder ab. In Dänemark liegt der Anteil dieser Kinder bei 2,6 Prozent und in Schweden sogar nur bei 1,3 Prozent. Auch in Großbritannien ist der Anteil von Kindern in Armut mit 5,5 Prozent niedriger als in Deutschland, obwohl hier das Pro-Kopf-Einkommen geringer ist als in Deutschland.
Die Unicef definiert Armut in wohlhabenden Ländern dabei mit Hilfe 14 verschiedener Kriterien. Treffen mehr als zwei dieser Kriterien auf ein Kind nicht zu, gilt es als arm. Zu den Angeboten, die einem Kind zur Verfügung gestellt werden sollten, gehören ein Platz für Schularbeiten, Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel ein Sportverein, ein Internetanschluss, aber auch mindestens eine warme Mahlzeit am Tag.
In Deutschland herrscht der größte Mangel für Kinder mit 6,7 Prozent in geeigneten Freizeitangeboten. Darauf folgt mit 4,9 Prozent der Umstand, das viele Kinder auf eine warme Mahlzeit verzichten müssen.