Politik

EU will militanten israelischen Siedlern Einreise-Verbot erteilen

Lesezeit: 1 min
26.11.2012 13:50
Nicht nur Islamisten, sondern auch ultraorthodoxen Juden soll künftig die Einreise nach Europa verwehrt werden - wenn sie wegen Straftaten verurteilt wurden.
EU will militanten israelischen Siedlern Einreise-Verbot erteilen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Aktuell: Nach Obama-Sieg: Texas will aus den Vereinigten Staaten austreten

EU Diplomaten haben den Mitgliedsstaaten grünes Licht dafür gegeben, gewaltsamen, israelischen Siedlern die Einreise nach Europa zu verwehren. Voraussetzung dafür sei eine Verurteilung wegen Straftaten in Israel. Ein Memo des Political and Security Committe (PSC) der EU sieht eine entsprechende Regelung vor. Außerdem sollen Diplomaten in Jerusalem, Ramallah und Tel Aviv verdächtige Israelis bereits im Vorfeld überwachen können. Eine derartige Aktivität werde sonst nur in Ländern mit harten Verstößen gegen Menschenrechte wie in Weißrussland angewendet, berichtet der euobserver.

Die Gewalt der israelischen Siedler richte sich hauptsächlich gegen die palästinensische Zivilbevölkerung, deren Kinder und deren Eigentum. Auch die Zerstörung von religiösen Stätten und christlichen Einrichtungen gehöre dazu, heißt es in dem Memo. Die Attacken werden dabei immer heftiger und scheinen koordiniert zu sein, so das PSC weiter. Diese Angriffe bleiben oft ungestraft. Es gebe Fälle, in denen israelisches Militär tatenlos zusehe, wie Palästinenser schikaniert und vertrieben werden.

Es ist jedoch schwierig die Vorschläge in die Tat umzusetzen. Wie etwa soll die EU gewalttätige, israelische Siedler abweisen, wenn diese in Israel gar nicht verurteilt wurden? „Wie soll man erkennen wer gewalttätig ist und wer nicht?“, kritisiert der Sprecher des Israelischen Außenministeriums Yigal Palmor den EU-Vorstoß. Der PSC-Ratschlag kommt zu einer brisanten Zeit, in der Israel und die Palästinenser sich heftig bekriegen (mehr hier). Deshalb wurde der Vorschlag von den EU-Ministern bei ihrem Treffen in der vergangenen Woche auch nicht diskutiert. Seit über einem Jahr wird existiert ein solcher Plan bereits, aber er wurde dem euobserver zufolge nie veröffentlicht, weil Israel-freundliche Staaten dies verhinderten. Der neue Vorstoß ist angesichts der UN-Abstimmung über den Status der Palästinenser am 29. November durchaus von Bedeutung und zeigt die wachsende Unzufriedenheit der EU mit der Siedlungspolitik Israels.

Weitere Themen

Draghi: Ohne EZB-Intervention wäre es zum Crash gekommen

EU-Verschwendung: 150.000 Euro für Ausstellung zur „sozialen Relevanz von Kaffee“

EZB will keine Zinsen von den Griechen: Deutschland verliert 2,5 Milliarden Euro


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik SPD-Kanzlerkandidat steht fest: Pistorius zieht zurück und ebnet Weg für Scholz
21.11.2024

Nach intensiven Diskussionen innerhalb der SPD hat Verteidigungsminister Boris Pistorius Olaf Scholz den Weg für die erneute...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin-Prognose: Kryptowährung mit Rekordhoch kurz vor 100.000 Dollar - wie geht's weiter?
21.11.2024

Neues Bitcoin-Rekordhoch am Mittwoch - und am Donnerstag hat die wichtigste Kryptowährung direkt nachgelegt. Seit dem Sieg von Donald...

DWN
Panorama
Panorama Merkel-Buch „Freiheit“: Wie die Ex-Kanzlerin ihre politischen Memoiren schönschreibt
21.11.2024

Biden geht, Trump kommt! Wer auf Scholz folgt, ist zwar noch unklar. Dafür steht das Polit-Comeback des Jahres auf der Tagesordnung: Ab...

DWN
Politik
Politik Solidaritätszuschlag: Kippt das Bundesverfassungsgericht die „Reichensteuer“? Unternehmen könnten Milliarden sparen!
21.11.2024

Den umstrittenen Solidaritätszuschlag müssen seit 2021 immer noch Besserverdiener und Unternehmen zahlen. Ob das verfassungswidrig ist,...

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank: Konjunkturflaute, Handelskonflikte, leere Büroimmobilien - Banken stehen vor akuten Herausforderungen
21.11.2024

Eigentlich stehen Deutschlands Finanzinstitute in Summe noch ganz gut da – so das Fazit der Bundesbank. Doch der Blick nach vorn ist...

DWN
Finanzen
Finanzen Von Dividenden leben? So erzielen Sie ein passives Einkommen an der Börse
21.11.2024

Dividenden-ETFs schütten jedes Jahr drei bis vier Prozent der angelegten Summe aus. Wäre das auch was für Ihre Anlagestrategie?...

DWN
Politik
Politik Weltstrafgericht erlässt auch Haftbefehle gegen Netanjahu und Galant - wegen Kriegsverbrechen im Gaza-Streifen
21.11.2024

Der Internationale Strafgerichtshof hat Haftbefehle gegen Israels Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, den früheren...

DWN
Politik
Politik US-Staatsapparat: Tech-Milliardär Elon Musk setzt auf Technologie statt Personal - Unterstützung bekommt er von Trump
21.11.2024

Elon Musk soll dem künftigen US-Präsidenten Trump dabei helfen, Behördenausgaben zu kürzen und Bürokratie abzubauen. Er gibt einen...