Bei einem Testspiel zwischen dem AC Milan und dem viertklassigen Club Pro Patria ist es zu einem Eklat gekommen. Weil Fans von Pro Patria den Mailänder Spieler Kevin Prince-Boateng unablässig rassistisch beleidigt hatten. Der in Berlin geborene Nationalspieler von Ghana drosch entnervt den Ball in Richtung Fans, zog sein Trikot aus und marschierte vom Platz. Nachdem seine Mitspieler anfangs noch versucht hatten, ihn von diesem Schritt abzuhalten, folgte ihm am Ende die gesamte Mannschaft in die Kabine. Auch einige Spieler von Pro Patria gingen vom Platz.
Der Präsident von Pro Patria bedauerte die Ausschreitungen und sagte, dass gegen die Täter ermittelt werde. Es war dies nicht der erste rassistische Vorfall im europäischen Profi-Fußball. Das Ereignis zeigt, dass die Vereine kein Mittel gefunden haben, um die Fans in den Griff zu bekommen. Er zeigt auch, dass sich trotz Millionen Steuergeldern für Integrations-Bemühungen in Europa rassistische Denkweisen offenbar im Zuge der Globalisierung wieder stärker etablieren. Offenkundig ist es auch den über TV-Gebühren hochsubventionierten Vereinen nicht gelungen, ihren Fans den Unterschied zwischen Kritik an einem durchaus fragwürdigen, grenzenlosen Legionärs-Wesen und indiskutabler Menschenverachtung klarzumachen.