Der unbedingte Wille der Staats- und Regierungschefs in Europa, Griechenland im Euro zu halten, sorgte bei einigen Investoren im vergangenen Jahr für massive Gewinne (hier). Aber auch mit anderen europäischen Bonds konnten Investoren 2012 einiges erreichen. Der Wert portugiesischer Anleihen beispielsweise stieg bis Ende Dezember um 57 Prozent und der Irlands um immerhin 29 Prozent, wie die Indizes von Bloomberg und der European Federation of Financial Analysts Societies zeigen. Insgesamt erlebten die Staatsanleihen in der Eurozone ihr bestes Jahr seit Beginn der Datenerhebung – ein Plus von 12 Prozent, so die italienische Nachrichtenagentur Ansamed.
Die Geldschwemme der EZB und auch Mario Draghis Ankündigung, unbegrenzter Staatsanleihenkäufe durch die EZB, haben die Investoren wieder in die Bonds der angeschlagenen Eurozone getrieben. Vor allem der Investmentriese Pacific Investment Management, der den größten Anleihen-Fonds weltweit leitet, und der Finanzgigant Blackrock waren unter den Investoren. Und gerade mit Blick auf die kommenden Wahlen in Italien und Deutschland wird auch 2013 der europäische Staatsanleihenmarkt weiter für Investitionen interessant bleiben.
Dies ist bemerkenswert, sind doch die Fundamentaldaten unverändert schlecht, die meisten Beobachter erwarten eine Rezession. Aber durch die Zusage der EZB, zu kaufen, was das Zeug hält, ist das Risiko für viele institutionelle Anleger überschaubar.
Zudem rückt eine mögliche Rückkehr Irlands und Portugals an die Finanzmärkte immer näher. Draghis Ankündigung dürfte außerdem auch die spanischen Papiere in den Vordergrund rücken – je nachdem, wann und inwiefern das Land einen Bailout beantragen wird. „Madrid wird noch in der ersten Hälfte dieses Jahres um Hilfe bitten“, zitiert Ansamed eine Quelle der Axa Inestment.
Insgesamt dürfen Investoren in Anleihen aus der Eurozone 2013 im Umfang von etwa 765 Milliarden Euro investieren, schätzt die Deutsche Bank in ihrem aktuellen Bericht, der Reuters vorliegt. Das entspricht weniger ausgegebenen Anleihen als 2012 – im Wert von rund 65 Milliarden Euro. Besonders Italien werde weniger Bonds ausgeben – Irland und Portugal hingegen werden mehr emittieren, so die Deutsche Bank.