Bereits Anfang Februar dieses Jahres machte die Nachricht die Runde, Sulaiman Abu Ghaith, Schwiegersohn des verstorbenen Osama Bin Laden, sei in einer gemeinsamen Operation des türkischen Geheimdienstes MİT und des US-amerikanischen CIA in Ankara verhaftet worden. Nachdem der CIA die türkischen Kollegen über dessen Aufenthaltsort informiert hatte, nahmen diese ihn in einem Luxushotel im Distrikt Çankaya fest. Er war mit einem falschen Pass aus dem Iran in die Türkei eingereist. Die USA verlangte im Zuge dessen die Auslieferung des Mannes.
Abu Ghaith, einstiger Sprecher des Terrornetzwerks Al Quaida, wurde darauf hin 33 Tage von den türkischen Behörden festgehalten. Letztendlich entschied jedoch ein türkisches Gericht, dass Abu Ghaith freigelassen und abgeschoben werden müsse, da er in der Türkei kein Verbrechen begangen habe. Das berichtet die türkische Zeitung Hürriyet.
Ankara betrachtet Ghaith als staatenlos. Seine kuwaitische Staatsangehörigkeit war ihm aberkannt worden, nachdem er in einem Video aufgetaucht war, in dem die Anschläge vom 11. September 2001 verteidigt und mit weiterer Gewalt gedroht wurde. Die türkische Polizei fand auch keine Vorstrafen von Abu Ghaith, der das Land illegal betreten hatte. Für dieses Vergehen konnte er lediglich zurück in den Iran oder ein anderes Land seiner Wahl abgeschoben werden. Nachdem der Iran ihn allerdings nicht aufnehmen wollte, entschloss sich die Türkei am 1. März ihn via Jordanien an Kuwait zu überstellen - am selben Tag, an dem US-Außenminister John Kerry in die Türkei gereist war. Der CIA nutzte nun die Gelegenheit und ergriff Ghaith auf dem Weg von Jordanien nach Kuwait. Er wurde gefangen genommen und in die USA gebracht. Er soll bei den Vorbereitungen der Terroranschläge in New York eine aktive Rolle gespielt haben.