Deutschland

T-Mobile-Fusion: Amerikaner machen mobil gegen René Obermann

Lesezeit: 1 min
13.03.2013 18:17
Streit um deutsche Vorherrschaft: René Obermann soll in den Aufsichtsrat des neuen Verbunds aus der US-Tochter T-Mobile USA und dem Konkurrenten MetroPCS einziehen. Insgesamt sind die Deutschen viel stärker in dem Aufsichtsgremium vertreten als die Amerikaner. Diese haben daher Widerstand angekündigt.
T-Mobile-Fusion: Amerikaner machen mobil gegen René Obermann

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die US-Tochter der Deutschen Telekom, T-Mobile USA, will mit dem Konkurrenten MetroPCS fusionieren. Beide Aufsichtsräte haben bereits zugestimmt. Die Machtverschiebung verläuft bislang ganz im Sinne der Telekom: Der scheidende Telekom-Chef René Obermann soll in den Aufsichtsrat der neuen Firma berufen werden. Dieser hatte bereits angekündigt, den Konzern zum Ende des Jahres 2013 verlassen zu wollen.

Wenn die Aktionäre die finale Zustimmung für den Zusammenschluss per Votum gegeben haben, stellt die Telekom acht von insgesamt elf Aufsichtsräten. Der designierte Telekom-Chef Timotheus Höttges soll dieses Kontrollgremium als Vorsitzender leiten, berichtet das Manager Magazin.

Die Abstimmung der Aktionäre wird am 12. April vorgenommen. Die Aufmerksamkeit richtet sich dabei auf die Großaktionäre von MetroPCS –  den Hedgefonds Paulson & Co. sowie die Investmentfirma P. Schoenfeld Asset Management –  die bereits ihren Widerstand gegen die einseitige Machtverteilung angekündigt haben.

Nach der Fusion soll MetroPCS nur noch etwa ein Viertel an dem neuen Unternehmen gehören. Ein weiterer Streitpunkt ist die hohe Schuldenlast des neuen Unternehmens. Durch die Beteiligung der Deutschen Telekom werde nach der Fusion ein Schuldenberg in Höhe von 15 Milliarden Dollar bestehen. Die Zustimmung der Aktionäre für die Fusion ist daher kein Selbstläufer.

„Die Deutsche Telekom gerät als Großaktionär und zugleich größter Kreditgeber unweigerlich in Interessenkonflikte", sagte Peter Schoenfeld, Chef der P. Schoenfeld-Asset-Management. Sollte es bei dieser Konstellation bleiben, kann die Telekom durch die Mehrheit im Aufsichtsrat Entscheidungen auch gegen den Willen der MetroPCS-Aktionäre durchsetzen.

Für Obermann, der zum Jahresende bei der Telekom ausscheidet und in die Niederlande abwandert (hier), ist der Job ein angenehmes Zubrot, mit dem sich der Konzern der anhaltenden Loyalität des Vorgängers versichern will.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...