Politik

Analyst: Die Energiewende ist endgültig gescheitert

Lesezeit: 1 min
05.04.2013 14:21
Bundeskanzlerin Merkel verliert bei der Energiewende die Unterstützung der Konzerne. EON und RWE reduzieren die Investitionen in regenerative Energien. Der Grund: Sie können sich die Öko-Wende wegen zu hoher Schulden nicht mehr leisten.
Analyst: Die Energiewende ist endgültig gescheitert

Mehr zum Thema:  
Klima >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Klima  

Die steigenden Schulden der Stromkonzerne bringen die Energiewende zu Fall. EON und RWE müssen zusammen etwa 69 Milliarden Euro Schulden abbauen, berichtet Bloomberg. Neue Investitionen für den Wechsel zu regenerativen Energieformen werden gestrichen. Damit ist die Reform des deutschen Energiesektors vorerst gescheitert.

Die Bundestagswahl im September rückt immer näher. Das Thema Energiewende gewinnt an Brisanz, vor allem, weil die Kosten steigen und die Installation der neuen Windparks Probleme bereitet. „Die Schwierigkeiten, die Offshore-Anlagen an das Stromnetz anzuschließen reduziert ihre Rentabilität“ und mache die ursprünglichen Kalkulationen hinfällig, sagt Marc Nettelberg, Analyst der DZ Bank AG. „Dadurch könnte die Energiewende zum Scheitern gebracht werden.“

Die Einsparungen bei RWE und EON gehen vor allem auf Kosten des Budgets für neue Offshore-Windanlagen. Diese sind aber ein zentraler Bestandteil für das Ziel, bis 2022 sämtliche Atomkraftwerke durch saubere Energiesysteme zu ersetzen. Durch die Abschaltung der acht ältesten Atomkraftwerke ist der Marktwert der beiden Unternehmen auf einen Schlag um 25 Milliarden Euro gesunken. Die Energiekonzerne versuchen, diese Einbußen über eine Erhöhung der Strompreise zu kompensieren (mehr hier).

EON musste Vermögenswerte in Höhe von 18 Milliarden Euro verkaufen. RWE gab letzten Monat bekannt, dass die Tochterfirma für Öl und Gas Dea verkaufen will. „Die Schuldensituation von RWE erlaubt einfach keine größeren Investitionen“, sagt Daniel Seidenspinner, Analyst bei B. Metzler Seel Sohn & Co. KGaA. EON habe da bessere Vorsorge getroffen, da der Konzern sein Geld in Übersee angelegt habe (mehr zum Thema Offshore-Geldanlagen – hier).


Mehr zum Thema:  
Klima >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...