Politik

Ehemaliger EU-Kommissar: Niederlande, raus aus dem Euro!

Die Niederlande sollten sich so schnell wie möglich vom Euro trennen, fordert der ehemalige EU-Kommissar Bolkestein. Früher war er für den europäischen Binnenmarkt zuständig, doch nun erklärt er den Euro für gescheitert.
11.04.2013 02:03
Lesezeit: 1 min

Der Widerstand bezüglich des Euros in den Niederlanden wächst. 40.000 Unterschriften konnte das niederländische BurgerforumEU bis Anfang März sammeln und brachten es damit auf die Tagesordnung des niederländischen Parlaments. Die Initiative fordert ein Referendum über den Verbleib des Landes in der EU. Nun bekommt die Initiative Rückenwind.

Der ehemalige EU-Kommissar für den Europäischen Binnenmarkt, Frits Bolkestein, hat sich offen gegen den Euro ausgesprochen. Es ist das erste Mal, dass sich ein früherer EU-Kommissar derart negativ zur gemeinsamen Währung der Eurozone äußert. Dem niederländischen Algemeen Dagblad sagte Bolkestein:

Die Niederlande sollten den Euro so schnell wie möglich zu verlassen. (...) Die Währungsunion hat total versagt. Der Euro hat sich als Schlaftablette erwiesen, die Europa dösen ließ, anstatt über unsere Wettbewerbsfähigkeit nachzudenken (...) Lasst uns den Euro stoppen und stattdessen den Binnenmarkt stärken (...) Wir brauchen den Euro nicht dafür.“

Aber auch das EU-Parlament kritisierte Bolkestein deutlich. „Es ist für die niederländischen und die europäischen Bürger nicht mehr repräsentativ“. Das Parlament lebe „eine föderale Phantasie, die nicht länger haltbar ist“, sagte Bolkestein.

Frits Bolkesteins wichtigste Amtshandlung war die Europäische Dienstleistungsrichtlinie, durch die ein wesentlicher Teil des neuen Binnenmarktes geschaffen wurde.

Er ist also ein echter EU-Insider, dessen Warnruf schon eine bemerkenswerte Qualität hat.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Start-up WeSort.AI: Wie künstliche Intelligenz die Mülltrennung revolutioniert
16.05.2025

Die Müllberge wachsen von Jahr zu Jahr, bis 2050 sollen es fast siebzig Prozent mehr Abfall sein. Die Brüder Johannes und Nathanael Laier...

DWN
Politik
Politik Zentralplanerisches Scheitern: Lukaschenkos Preiskontrolle lässt Kartoffeln verschwinden
16.05.2025

Die belarussische Regierung hat mit rigider Preiskontrolle einen der elementarsten Versorgungsbereiche des Landes destabilisiert....

DWN
Finanzen
Finanzen Philipp Vorndran: „Kaufen Sie Immobilien, Gold – und streuen Sie Ihr Vermögen global“
16.05.2025

Anleger müssen umdenken: Investitionsstratege Philipp Vorndran warnt im Gespräch mit Peter Frankl vor einem Kollaps des alten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen VW-Kleinaktionäre drängen auf Rückzug von VW-Chef Blume bei Porsche
16.05.2025

VW-Chef Blume steht zunehmend unter Druck: Kritik aus den eigenen Reihen bringt seine Doppelrolle ins Wanken. Wie lange kann er sich noch...

DWN
Finanzen
Finanzen Was sind alternative Investments? Whisky, Windpark, Private Equity – wie Sie abseits der Börse Rendite machen
16.05.2025

Alternative Investments gelten als Baustein für resiliente Portfolios. Doch was genau verbirgt sich hinter dieser Anlageklasse? Warum sie...

DWN
Politik
Politik Dobrindt: Grenzkontrollen markieren den Beginn eines Kurswechsels
16.05.2025

Innenminister Dobrindt setzt auf strengere Maßnahmen und schärfere Grenzkontrollen – ein klarer Kurswechsel in der Migrationspolitik....

DWN
Politik
Politik Grüne kritisieren Wadephuls Aussage zu Verteidigungsausgaben als "naiv"
16.05.2025

Verteidigungsausgaben sollen auf fünf Prozent steigen – ein Vorschlag, der Deutschland spaltet. Doch wie realistisch ist dieses Ziel?...

DWN
Politik
Politik Merz warnt vor Wiederbelebung von Nordstream 2 – Geheimgespräche zwischen USA und Russland
16.05.2025

Geheimgespräche zwischen Washington und Moskau über Nordstream 2 alarmieren Berlin. CDU-Chef Friedrich Merz warnt vor einer...