Politik

Teure Diplomatie: EU beschäftigte 500 Chauffeure für Luxus-Autos

Die EU-Außenbeauftragte Catherine Ashton kennt für ihren Europäischen Auswärtigen Dienst keine Grenzen, wenn es um den Einsatz von Steuergeldern geht. Das Amt beschäftigt hunderte Chauffeure mit Stargagen, die mit ihren Luxus-Karossen leer durch die Gegend fahren. Das Diplomaten-Budget der EU ist trotz Euro-Krise deutlich angestiegen.
04.07.2013 01:20
Lesezeit: 1 min

Der Budgetbericht des Europäischen Auswärtigen Dienstes (EAD) an das Europäische Parlament zeigt auf, wie großzügig die EU-Diplomaten mit Steuergeldern umgehen. Der EAD beschäftigt rund 500 Fahrer, um seine Diplomaten von einem Meeting zum nächsten zu kutschieren. Die ausgezahlten Gehälter sind dabei scheinbar um ein Vielfaches höher als in der Branche üblich.

Aus dem Bericht geht hervor, dass auf der Gehaltsliste des EAD 484 Chauffeure stehen. Diese sind in 141 „EU-Botschaften“ auf der ganzen Welt stationiert, vor allem aber in Brüssel. Der bestbezahlte von ihnen kassiert ein Jahresgehalt von 72.000 Euro, berichtet die MailOnline. Auch die Kosten für die Nobel-Karossen erscheinen im Lichte der von den EU-Diplomaten selbst so oft vertretenen Sparpolitik exorbitant. Das teuerste Auto im Fuhrpark des EAD kostete 214.000 Euro.

Die Außenbeauftragte der EU selbst nimmt ein gepanzertes Fahrzeug und zwei Chauffeure in Anspruch. Mit gut 290.000 Euro im Jahr sei Catherine Ashton außerdem die bestbezahlte weibliche Politikerin der Welt, so die Zeitung. Sie bekommt damit ähnlich viel wie US-Präsident Obama. Ashton muss sich immer wieder Kritik gefallen lassen, wonach sie und ihr Dienst verschwenderisch arbeiten.

Das Gesamtbudget des EAD stieg 2012 um 5,7 Prozent an, auf insgesamt 518 Millionen Euro. Das steht in klarem Widerspruch zu den Sparprogrammen, die in vielen EU-Mitgliedsstaaten zur Anwendung kommen. Aus den Zahlen geht ebenfalls hervor, dass mit den Dienstwagen im vergangenen Jahr 50.000 Kilometer ohne Passagiere abgespult wurden.

Die Zeitung zitiert eine Brüsseler Quelle, nach deren Angaben die Chauffeure mit ihren Autos über weite Strecken in andere Städte geschickt werden, während die Diplomaten per Flugzeug dorthin reisen. Vom Flughafen werden sie vom Fahrer abgeholt und herumgefahren. „Es macht scheinbar keinen Unterschied, dass die Fahrer hunderte Kilometer ohne Passagiere abspulen“, zitiert die Zeitung ihre Quelle.

Man sollte der EU empfehlen, das Geld dort auszugeben, wo es nötig ist: Etwa in IT-Know-How und die Beschäftigung von kompetenten Technikern und Systemadministratoren, damit die Führer Europas künftig vielleicht in der Lage sind, zu bemerken, wenn ein US-Geheimdienst eine Wanze ins Botschafts-Fax einbaut.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...