Deutschland

Krise verschärft sich: Solarhersteller Conergy ist pleite

Das Solarunternehmen Conergy aus Hamburg hat Insolvenz angemeldet. Man hoffe jedoch, noch einen Investor zu finden. Damit ist Conergy das nächste deutsche Solarunternehmen, das unter dem Wettbewerbsdruck zugrunde geht.
05.07.2013 11:34
Lesezeit: 1 min

Am Freitag hat das Hamburger Unternehmen Conergy beim Amtsgericht einen Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragt. Das Unternehmen ist pleite. Conergy beschäftigt nach eigenen Angaben weltweit 1.150 Vollzeit-Mitarbeiter – allein 787 davon in Deutschland. „Die wesentlichen deutschen Tochtergesellschaften werden ebenfalls unverzüglich Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens stellen“, heißt es in der Mitteilung des Unternehmens.

Seit längerem steckt Conergy in finanziellen Schwierigkeiten. Und im ersten Quartal lag der Umsatz bei lediglich 122,1 Millionen Euro, das meiste davon wurde im Ausland erwirtschaftet (108,1 Mio). Das Ergebnis nach Steuern war ein Minus von 17,8 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal war es ein minus von 14,7 Millionen Euro, so der aktuelle Finanzbericht des Unternehmens. Dennoch heißt es: „Die Unternehmensleitung ist unverändert zuversichtlich, im Rahmen des Insolvenzverfahrens mithilfe eines Investors eine Weiterführung des gesamten Geschäftsbetriebs zu erreichen.“

Damit setzt sich die Krise in der deutschen Solarbranche fort. Erst Anfang Juli teilte Siemens mit, in Deutschland in diesem Bereich 1.700 Stellen abbauen zu wollen (hier). Große Unternehmen wie Q-Cells und Sovello aus Bitterfeld oder das Berliner Unternehmen Inventux sind bereits in Insolvenz gegangenen. Die Konkurrenz aus China ist zu groß. Die deutsche Solarbranche leidet unter dem massiven Wettbewerbsdruck und die deutsche Regierung zeigt nach jahrelangen Subventionen kein Interesse an weiteren Hilfen (mehr hier).

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Geldanlage: Mit einem Fondsdepot mehr aus dem eigenen Geld machen

Wer vor zehn Jahren 50.000 Euro in den Weltaktienindex investiert hat, kann sich heute über mehr als 250.000 Euro freuen! Mit der...

DWN
Politik
Politik Krankenkassen vor Insolvenzwelle: Defizit von sechs Milliarden - Beitragssteigerung möglich
26.02.2025

Die gesetzlichen Krankenkassen stehen vor der Pleite: Wenn die Zahlungsunfähigkeit droht, gerät das ganze Gesundheitssystem in Gefahr....

DWN
Immobilien
Immobilien Wärmepumpen im Altbau: Ist das sinnvoll und für welchen Gebäudetyp?
26.02.2025

Ob eine Wärmepumpe im Altbau sinnvoll ist, lässt sich nicht allgemein beantworten. Die Antwort hängt von verschiedenen Faktoren ab wie...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Seltene Erden Ukraine: USA und Ukraine vereinbaren Rohstoffabkommen - kommt die EU zu spät?
26.02.2025

Seltene Erden und Öl gegen US-Hilfen: Die Ukraine und die Vereinigten Staaten stehen kurz vor dem Abschluss des Rohstoffabkommens im Wert...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft EU will Lieferkettengesetz aufweichen: Was das für Unternehmen bedeutet
26.02.2025

Die EU will auf Druck aus der Wirtschaft die Berichtspflichten für Unternehmen lockern und das bestehende Lieferkettengesetz aufweichen...

DWN
Politik
Politik Klingbeil greift zur Krone: SPD-Parteivorsitzende übernimmt auch Fraktions-Chefposten
26.02.2025

Trotz Mitverantwortung für die schwere Wahlniederlage der SPD strebt Lars Klingbeil nach mehr Einfluss in der Partei. Neben dem...

DWN
Politik
Politik Merz' Fragenkatalog zu NGO-Finanzierung empört Linke, SPD und Grüne: "Frontalangriff auf die Demokratie"
26.02.2025

Ob Omas gegen Rechts, Campact oder Greenpeace: Zu den Demonstrationen gegen die CDU hatten in den vergangenen Wochen auch...

DWN
Politik
Politik Klimageld Auszahlung 300 Euro - kommt es jetzt?
26.02.2025

Kommt die Klimageld-Auszahlung 2025? Das Klimageld war fest im Koalitionsvertrag der zerbrochenen Ampel-Regierung verankert. Eine neue...

DWN
Technologie
Technologie Elektronische Patientenakte ab 2025? Bundesweite Einführung aus Sicherheitsbedenken verschoben
26.02.2025

Ab Samstag (15. Februar) sollte die elektronische Patientenakte für alle gesetzlich Krankenversicherten in Deutschland eingeführt werden....