Am Montag ist es in Athen zu einem Anschlag auf die Residenz des deutschen Botschafters gekommen. 20 Schüsse wurden aus einer automatischen Waffen abgegeben, mindestens vier hätten das Metall-Tor der Residenz getroffen. Das Sicherheitspersonal des Botschafters meldeten der Polizei vier Personen, die mit AK-47-Sturmgewehren das Feuer eröffneten, meldet die griechische Zeitung Kathimerini.
Insgesamt hätten die Ermittler 15 Patronenhülsen gefunden. Ministerpräsident Antonis Samaras sprach mit dem deutschen Botschafter Wolfgang Dold über den Vorfall.
Im Zuge der Schuldenkrise in Griechenland kam es in der Bevölkerung wiederholt zu Anfeindungen gegen Deutschland. Gegner des Reformkurses machen vor allem die Bundesregierung für die harten Sparauflagen verantwortlich, die das Land im Gegenzug für internationale Finanzhilfen zusagte. Die deutsche Botschaft in Athen war zuletzt 1999 Ziel eines Anschlags. Damals schossen Extremisten eine Rakete auf das Gebäude, die das Dach traf.
Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier verurteilt den Anschlag. „Nichts, aber auch gar nichts kann einen solchen Angriff auf einen Vertreter unseres Landes rechtfertigen“, erklärte Steinmeier. Steinmeier sagte, es werde den Tätern nicht gelingen, die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Griechenland kaputtzumachen. Er dankte Samaras und Außenminister Evangelos Venizelos, die sofort eine Verstärkung der Sicherheitsmaßnahmen angekündigt hätten. "Sie haben uns zugesichert, die Sicherheitsmaßnahmen vor Ort zu verstärken und alles zu tun, damit die Verantwortlichen ausfindig gemacht und zur Verantwortung gezogen werden", erklärte Steinmeier.
Es ist dies der zweite Anschlag auf die deutsche Botschaft nach einem Raketenangriff im Jahr 1999.