Finanzen

Studie: Europa droht eine Immobilen-Blase

Am europäischen Immobilienmarkt bildet sich eine Blase, wie Analysten von PwC feststellen. Die große Nachfrage ausländischer Investoren habe zu einem unbegründeten Boom geführt. München, Hamburg und Berlin gehören zu den Städten mit den stärksten Preisanstiegen.
21.01.2014 00:05
Lesezeit: 1 min

In Europa bildet sich derzeit eine Blase an den Immobilienmärkten. Zu diesem Schluss kommt eine Studie von PriceWaterhouseCoopers (PwC) und dem Urban Land Institute (ULI). Am stärksten überhitzt sei der Markt in Großbritannien, Deutschland und Frankreich. Sollte dieser Trend anhalten, drohe die Blase zu platzen, sagen die Autoren der Studie.

PwC und ULI haben 500 internationale Experten zu Immobilien-Investments in Europa befragt. Bei der Ertragseinschätzung schob sich Dublin von Platz 20 im Vorjahr auf den zweiten Platz vor. Auf dem ersten Platz liegt München. Hamburg belegt den dritten Rang, gefolgt von Berlin, London, Zürich und Istanbul.

Immobilien in Innenstadtlagen in Metropolen wie in London, Paris und München seien überbewertet, sagen sechs von zehn professionellen Investoren in der Studie aus. Attraktive Objekte seien immer schwerer zu finden, weshalb sie häufig auf die Randgebiete der großen Städte ausweichen. Zudem zeige die schnelle Erholung der Märkte in Irland und Spanien, dass Investoren auf der Suche nach attraktiven Immobilien vermehrt in risikoreiche Märkte drängen.

Die Studie weist darauf hin, dass Investitionen in Gewerbeimmobilien seit der Krise ein neues Maximum erreicht haben. Im dritten Quartal des vorigen Jahres wurde ein Anstieg der Investitionen um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erzielt.  Investoren würden in Zeiten historisch niedriger Zinsen und unsicherer Finanzmärkte nach stabilen Anlagemöglichkeiten suchen, so die Autoren der Studie.

Die Bundesbank warnte bereits mehrfach vor einer Blasenbildung am deutschen Immobilienmarkt. So errechnete sie einen Preisanstieg von Immobilien in Berlin, München, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart und Düsseldorf von 25 Prozent seit 2010. In diesen Städten seien Wohnungen um bis zu 20 Prozent zu hoch bewertet (mehr hier).

Jeder zweite Investor in der PwC-Studie rechnet mit einer Ausweitung der Kreditfinanzierung durch Banken. Ein Immobilienkauf zu Zeiten niedriger Zinsen stelle für viele Privatpersonen eine große Verlockung dar. Doch auch Verbraucherschützer warnen vor einer Überhitzung des Markts. Steigende Zinsen und eine beginnende Deflation könnten viele Käufer schnell an ihre finanziellen Grenzen bringen (hier).

Schulden wiegen in einem deflationären Umfeld besonders schwer und können real sogar an Wert gewinnen, während Preise und Löhne fallen. Dies ist für Wohneigentümer, die sich bei der Bank mit Hypotheken-Krediten zur Finanzierung einer Immobilie verschuldet haben, doppelt negativ. Während der Wert ihrer Häuser und Wohnungen sinkt, steigt gleichzeitig der Wert ihrer Schulden (hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Der deutsche Markt konzentriert sich auf neue Optionen für XRP- und DOGE-Inhaber: Erzielen Sie stabile Renditen aus Krypto-Assets durch Quid Miner!

Für deutsche Anleger mit Ripple (XRP) oder Dogecoin (DOGE) hat die jüngste Volatilität am Kryptowährungsmarkt die Herausforderungen der...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...

DWN
Unternehmen
Unternehmen KI-Schäden: Wenn der Algorithmus Schaden anrichtet – wer zahlt dann?
05.07.2025

Künstliche Intelligenz entscheidet längst über Kreditvergaben, Bewerbungen oder Investitionen. Doch was passiert, wenn dabei Schäden...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Made in Germany: Duale Berufsausbildung - das deutsche Erfolgsmodell der Zukunft
05.07.2025

Die duale Berufsausbildung in Deutschland gilt als Erfolgsmodell: Dieses System ermöglicht jungen Menschen einen direkten Einstieg ins...

DWN
Panorama
Panorama Was Autofahrer über Lastwagen wissen sollten – und selten wissen
05.07.2025

Viele Autofahrer kennen das Gefühl: Lkw auf der Autobahn nerven, blockieren oder bremsen aus. Doch wie sieht die Verkehrswelt eigentlich...

DWN
Finanzen
Finanzen Steuererklärung 2024: Mit diesen 8 Steuertipps können Sie richtig viel Geld rausholen
05.07.2025

Viele Menschen drücken sich vor der Steuererklärung, weil diese manchmal etwas kompliziert ist. Doch es kann sich lohnen, die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Wirtschaftskriminalität: Insider-Betrug kostet Millionen - Geschäftsführer haften privat
05.07.2025

Jede zweite Tat geschieht im eigenen Büro - jeder fünfte Schaden sprengt die fünf Millionen Euro Marke. Wer die Kontrollen schleifen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Microsoft kippt den Bluescreen, doch das wahre Problem bleibt
05.07.2025

Microsoft schafft den berühmten „Blauen Bildschirm“ ab – doch Experten warnen: Kosmetische Änderungen lösen keine...

DWN
Panorama
Panorama So bleiben Medikamente bei Sommerhitze wirksam
05.07.2025

Im Sommer leiden nicht nur wir unter der Hitze – auch Medikamente reagieren empfindlich auf hohe Temperaturen. Doch wie schützt man...