Finanzen

US-Steuer-Behörde ermittelt gegen Schweizer Versicherer

Lesezeit: 1 min
24.02.2014 12:25
Wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung untersuchen US-Behörden den Schweizer Versicherer Swiss Life. Im Fokus stehen Steuer-sparende Lebens-Versicherungen. Die Schweizer sollen im Dezember Hunderte amerikanische Kunden ausgezahlt haben.

Mehr zum Thema:  
USA >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
USA  

Die US-Steuerbehörden nehmen einem Zeitungsbericht zufolge auch Schweizer Versicherer wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung für reiche Amerikaner ins Visier. Dabei richtet die Behörde ihr Augenmerk auf sogenannte Versicherungsmäntel, wie das WSJ am Montag berichtete. Bei solchen Mänteln, die auch als „Insurance Wrapper“ bezeichnet werden, werden Wertpapier- oder Fondsanlagen in eine Lebensversicherung eingebracht, um Steuern zu sparen.

Dem Bericht zufolge hat der größte Schweizer Lebensversicherer Swiss Life im Dezember in Wrappers liegende und mit Konten bei der Schweizer Bank Frey verbundene Vermögen an Hunderte von amerikanischen Kunden zurückgezahlt. Swiss Life erklärte dazu, die Gesellschaft sei bisher nicht von den US-Behörden kontaktiert worden.

Die in der Vermögensverwaltung tätige Bank Frey zählt zu dem runden Dutzend Schweizer Banken wie Credit Suisse und Julius Bär, gegen die die Amerikaner wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung ermitteln. Im Oktober hatte Frey angekündigt, die Bank werde schließen, da sich das Geschäft mit ausländischen Kunden nicht mehr sinnvoll weiterführen lasse.

Obwohl Branchenexperten und Anwälte in der Vergangenheit immer wieder darauf hinwiesen, dass sich die Amerikaner Versicherungsmäntel vornehmen könnten, standen Schweizer Versicherer für amerikanische Steuerfahnder bisher nicht im Vordergrund. Die Steuerbehörde IRS und das Justizministerium (DoJ) konzentrierten sich auf Banken. Bislang meldeten sich im Rahmen eines zwischen der Schweiz und den USA ausgehandelten Selbstanzeigeprogramms 106 Schweizer Geldhäuser beim DoJ. Die Banken gehen davon aus, oder können nicht ausschließen, dass reiche Amerikaner bei ihnen unversteuertes Geld versteckt hatten. Mit der Meldung erklären sie sich zur Zahlung einer Buße bereit, im Gegenzug wollen die Amerikaner auf eine Strafverfolgung verzichten. Im Januar erklärte das US-Justizministerium, möglicherweise befänden sich unter den 106 Namen aus der Schweiz nicht nur Banken und die kämen nicht in den Genuss des Programms.


Mehr zum Thema:  
USA >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla Grünheide - Protesttage: Polizei schützt Autofabrik mit Großaufgebot
10.05.2024

Die Kundgebungen gegen den Autobauer Tesla in Grünheide erreichten am Freitag einen neuen Höhepunkt. Während eines...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Der Chefredakteur kommentiert: Deutsche Bahn, du tust mir leid!
10.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Technologie
Technologie Kein Erdgas mehr durch die Ukraine? Westeuropa droht erneute Energiekrise
10.05.2024

Eines der größten Risiken für die europäische Erdgasversorgung im nächsten Winter ist die Frage, ob Gaslieferungen weiterhin durch die...

DWN
Finanzen
Finanzen DAX-Rekordhoch: Deutscher Leitindex springt auf Allzeithoch bei über 18.800 Punkten
10.05.2024

Der DAX hat am Freitag mit einem Sprung über die Marke von 18.800 Punkten seinen Rekordlauf fortgesetzt. Was bedeutet das für Anleger und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Streik am Bau: Gewerkschaft kündigt Proteste in Niedersachsen an
10.05.2024

Die IG Bauen Agrar Umwelt hat angekündigt, dass die Streiks am Bau am kommenden Montag (13. Mai) zunächst in Niedersachsen starten...

DWN
Politik
Politik Selenskyj drängt auf EU-Beitrittsgespräche - Entwicklungen im Ukraine-Krieg im Überblick
10.05.2024

Trotz der anhaltenden Spannungen an der Frontlinie im Ukraine-Krieg bleibt Präsident Selenskyj optimistisch und setzt auf die...

DWN
Politik
Politik Corona-Aufarbeitung: Spahn spricht sich für breite Analyse aus mit allen Blickwinkeln
10.05.2024

Im deutschen Parlament wird zunehmend eine umfassende Analyse der offiziellen Corona-Maßnahmen, einschließlich Masken und Impfnachweisen,...

DWN
Politik
Politik Pistorius in den USA: Deutschland bereit für seine Aufgaben
10.05.2024

Verteidigungsminister Boris Pistorius betont in Washington eine stärkere Rolle Deutschlands im transatlantischen Bündnis. Er sieht den...