Die deutschen Werkzeugmaschinenbauer erwarten nach einem Dämpfer 2014 im laufenden Jahr wieder anziehende Geschäfte. Die Produktion solle um drei Prozent zulegen, teilte der Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken (VDW) am Mittwoch mit. „Der niedrige Ölpreis und die Abwertung des Euro beleben die Investitionen und stärken damit auch die Nachfrage nach Werkzeugmaschinen", sagte VDW-Chef Martin Kapp. 2014 war die Produktion um ein Prozent auf 14,4 Milliarden Euro zurückgegangen. Zuwächse erwartet der Verband durch die wieder wachsende Bedeutung der Industrie in den USA. Auch in Europa und Asien sei eine Erholung zu erwarten.
Sorge bereitet den Unternehmen das Russland-Geschäft, das unter den Sanktionen des Westens wegen der Ukraine-Krise und dem schwachen Rubel leidet. „Das größte, derzeit absehbare Risiko für unsere Branche birgt das Russlandgeschäft", sagte VDW-Chef Kapp. 2014 seien die Bestellungen aus dem Land um über die Hälfte eingebrochen.
Die Branche mit knapp 73.000 Beschäftigten gilt als ein Frühindikator für die Konjunkturentwicklung, da die Herstellung von Werkzeugmaschinen oft am Anfang weiterer Investitionen steht. Wichtige Kunden sind andere Maschinenbauer und die Automobilindustrie, die zusammen allein 70 Prozent der Werkzeugmaschinen abnehmen. Die deutschen Hersteller sind im weltweiten Produktions-Ranking auf Platz Drei hinter China und Japan. Zu den großen Firmen gehören DMG Mori Seiki, Trumpf, Schuler und Hermle.
Mit ihrer Prognose für 2015 liegen die Werkzeugmaschinenbauer über den Erwartungen des gesamten deutschen Maschinenbaus. Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) peilt in diesem Jahr eine Steigerung der Produktion um zwei Prozent an. Rückenwind bekommen die Werkzeugmaschinenfabriken von den Auftragseingängen im Schlussquartal 2014, die vor allem dank der Nachfrage aus dem Ausland gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 15 Prozent zulegten.