Finanzen

Russland: Rosneft will sich gegen Wechselkurs-Schwankungen schützen

Lesezeit: 1 min
15.02.2015 01:15
Der russische Öl-Riese Rosneft hat seine Rechnungslegung umgestellt. Dadurch will sich der Konzern aufgrund der Rubel-Krise gegen Wechselkurs-Risiken absichern.
Russland: Rosneft will sich gegen Wechselkurs-Schwankungen schützen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Russlands staatlicher Öl-Riese Rosneft, versucht seine Verluste durch die fallenden Rohölpreise und den Rubel-Verfall durch Änderungen an seinem Abrechnungssystemen auszugleichen. So sollen Wechselkursschwankungen nicht jedes Quartal, sondern unverzüglich aufgezeichnet werden, wenn sie auftreten.

Die „höhere Wechselkursvolatilität des russischen Rubels (…) kann die Auswirkungen des tatsächlichen Währungsrisikos in Bezug auf die laufende Periode verzerren, wenn sie vierteljährlich berücksichtigt wird“, zitiert die Financial Times Rosneft aus einer Mitteilung.

Rosnefts Schulden werden größtenteils in Dollar und Euro gehalten. Diese Schulden müssen am Ende eines jeden Quartals in Rubel umgerechnet werden.

In der Mitteilung heißt es: „Fremdwährungsgewinne und –verluste, die aus der Umrechnung von Finanzverbindlichkeiten in Fremdwährungen in Rubel entstehen, werden vorübergehend im sonstigen Ergebnis als Teil des Eigenkapitals angegeben. Damit entfällt eine Auswirkung auf die Gewinn- und Verlustrechnung.“

Rosneft wendet hier das sogenannte IFRS-Hedge Accounting an, berichtet Reuters. Im Allgemeinen soll das Währungs-Risiko einer Vermögens- oder Schuldposition durch ein Sicherungsinstrument, welches dem entgegensteht, ausgeglichen werden.

Es soll dann zum Ausgleich von Wertverlusten- und gewinnen kommen. Dies erfolgt in der Rechnungslegung. Währungsrisiken entstehen immer dann, wenn sich aufgrund von Wechselkursschwankungen der Wert eines Finanzinstruments ändert.

Rosneft hat seinen Bericht für das vierte Quartal (Q4) des vergangenen Jahres noch nicht veröffentlicht. Das Hedge-Accounting soll jedenfalls auch auf den Q4-Bericht angewendet worden sein. Davon wird auch der internationale Energie-Riese BP profitieren.

BP hält an Rosneft eine Beteiligung in Höhe von 19,75 Prozent und rechnet mit einer Dividende von 470 Millionen Dollar. Zuvor hatten Analysten damit gerechnet, dass BP millionenschwere Dividenden- und Ertragsverluste erleidet.

Raiffeisenbank-Analyst Andrej Polischuk sagt, dass das Ausbleiben der Dividenden-Ausschüttungen Zweifel an der Effektivität von Rosneft hervorgebracht hätte.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...