Gemischtes

Airbag defekt: Toyota und Nissan rufen Millionen Autos zurück

Die japanischen Autobauer Toyota und Nissan wollen 6.5 Millionen Fahrzeuge wegen defekter Airbags zurückrufen. Bei einigen der Fahrzeuge besteht sogar Explosions-Gefahr im Wageninneren.
13.05.2015 14:49
Lesezeit: 1 min

Die führenden japanischen Autobauer weiten ihren weltweiten Rückruf wegen Airbag-Problemen massiv aus. Toyota und Nissan beorderten am Mittwoch 6,5 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten. Dort sollen die Luftkissen des Zulieferers Takata wegen eines möglichen Defekts ausgetauscht werden. Rivale Honda kündigte an, sich dem Rückruf anzuschließen, ohne zunächst einen konkrete Umfang zu nennen. Insgesamt wurden somit wegen der Airbags seit 2008 weltweit rund 31 Millionen Autos zurückgerufen. Die zum Fahrerschutz bei Unfällen konzipierten Luftkissen unter anderem im Lenkrad können explodieren und scharfe Metallteile ins Wageninnere schleudern.

Die Panne hält die Branche seit Jahren in Atem, auch BMW ist betroffen, von dem neuen Rückruf aber nicht. Toyota und Nissan betonten, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. Es lägen keine Berichte über Unfälle oder Verletzungen vor. Die beiden Unternehmen ließen offen, welche Defekte genau vermutet werden. Dem Verkehrsministerium in Tokio teilten sie jedoch mit, die Airbags drohten undicht zu sein, so dass mit der Zeit Feuchtigkeit eindringen könnte. Honda erklärte lediglich, sich dem neuen Rückruf der Rivalen anzuschließen. Details wie Stückzahlen wurden zunächst nicht bekannt. In Honda-Fahrzeugen waren jene Airbags von Takata eingebaut, die mit dem Unfalltod von sechs Menschen in Verbindung gebracht werden. Gegen den japanischen Zulieferer ermitteln in den USA Staatsanwaltschaft und Aufsichtsbehörden.

Allein Toyota ruft aktuell in Japan und Europa fünf Millionen Fahrzeuge unter anderem Corolla-Modelle zurück. Die meisten wurden zwischen März 2003 und November 2007 gebaut. Nissan läst knapp 1,6 Millionen Fahrzeuge in die Werkstätten bringen. Mit nunmehr insgesamt 31 Millionen zurückgerufenen Autos bekommt das Problem für die japanischen Hersteller dieselbe Dimension wie eine Reihe technischer Schwierigkeiten beim US-Konkurrenten GM. Die Opel-Mutter rief unter anderem wegen defekter Zündungen rund 30 Millionen Autos zurück.

Auch bei GM nimmt die Pannenserie kein Ende. Am Mittwoch kündigte das Unternehmen aus Detroit an, in den USA, Kanada und Mexiko gut eine halbe Million Autos wegen verschiedener technischer Probleme zur Reparatur einzubestellen.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen EU-Vermögensregister und Bargeldbeschränkungen: Risiko für Anleger

Das EU-Vermögensregister gehört derzeit zu den größten Risiken für Anleger. Daher ist es wichtig, sich jetzt zu überlegen, wie man...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Euro-Kurs wird zur Gefahr: Europas Exporte brechen ein
06.07.2025

Ein starker Euro, schwaches Wachstum, neue US-Zölle – Europas Wirtschaft gerät unter Druck. Die EZB warnt, doch die Lage droht zu...

DWN
Politik
Politik Neuregelung der Vaterschaft: Mehr Rechte für leibliche Väter
06.07.2025

Die Bundesregierung plant eine Reform, die leiblichen Vätern zu mehr rechtlicher Anerkennung verhelfen soll. Der Entwurf aus dem...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohnungstausch: Wie Sie Ihre Ferienwohnung herzaubern und worauf Sie achten müssen
06.07.2025

Der Wohnungstausch boomt – günstig, persönlich und spannend. Doch wie funktioniert das Ganze wirklich, und worauf muss man achten,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Jungmakler mit TikTok: Wie eine Generation den Versicherungsmarkt neu denkt
06.07.2025

TikTok-Reichweite, neue Rollenbilder, klare Erwartungen: Junge Makler treiben die Disruption im unabhängigen Versicherungsvertrieb voran....

DWN
Technologie
Technologie Wäschetrockner: Neues Energie-Label einfach erklärt
06.07.2025

Seit dem 1. Juli gelten für Wäschetrockner strengere Energiekennzeichnungen. Verbraucher sollen Geräte nun besser vergleichen können....

DWN
Unternehmen
Unternehmen Praktika und Probearbeiten: Rechte, Pflichten und Fallstricke für Berufseinsteiger
06.07.2025

Viele Praktikanten kennen ihre Rechte nicht – und riskieren, ausgenutzt zu werden. Was wirklich erlaubt ist, wann Praktika bezahlt werden...

DWN
Technologie
Technologie Lithium: Schlüssel zur technologischen Unabhängigkeit – doch der Rohstoff ist knapp
06.07.2025

Lithium ist der Treibstoff moderner Technologien – von E-Autos bis Energiewende. Doch was passiert, wenn die Nachfrage explodiert und das...

DWN
Politik
Politik Rückkehr der Wehrplicht trotz Wirtschaftsflaute? Nato-Ziele nur mit Pflicht zum Wehrdienst möglich
05.07.2025

Die Nato drängt: „Um der Bedrohung durch Russland zu begegnen“, hat die Nato ein großes Aufrüstungsprogramm beschlossen. Doch wie...