Gemischtes

Party-Müll in Parks und an Stränden: Der Dreck stinkt zum Himmel

Lesezeit: 1 min
17.06.2015 00:26
Aus ganz Deutschland hagelt es Beschwerden: Jugendliche ziehen im Sommer zu Tausenden durch Parks und an Strände, um Party zu machen. Nach der Fete sieht die Natur überall aus wie eine einzige Müllkippe. Der Dreck stinkt zum Himmel. Weckruf an eine gedankenlose Generation.
Party-Müll in Parks und an Stränden: Der Dreck stinkt zum Himmel

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In ganz Deutschland greift ein Phänomen um sich: Jugendliche treffen sich an besonders schönen Plätzen in den Städten, um am Wochenende zu feiern - und hinterlassen eine Spur der Verwüstung. Sie kommen allerdings nicht mehr in kleinen Gruppen, sondern zu Tausenden: Ob am Hamburger Elbstrand, am Berliner Schlachtensee oder an der Warschauer Brücke, am Isarufer in München, im Schlosspark von Fallersleben, in Nordenham am Weserstrand – überall dasselbe Bild: Die Jugendlichen tauchen aus dem Nichts auf, kaufen sich kistenweise Alkohol, tütenweise Chips und Zigaretten – und verschwinden wieder. Übrig bleiben Berge von Müll.

Niemand weiß woher die Party-Freaks kommen. Die Anwohner reagieren in der Regel mit Langmut und denken sich: Wie gut, dass der demografische Faktor noch auf sich warten lässt. Auffallend im Vergleich zu früheren Generationen: Die Jugendlichen sind höflich und sanft, es gibt kaum Gewalt oder Aggression. Auch politisch scheinen die meisten indifferent zu sein. Sachbeschädigungen im Umfeld der Partys – kaum der Rede wert.

Doch in einem Punkt verhalten sich die Jugendlichen vom Süden bis zum Norden, vom Osten bis in den Westen wie ferngesteuert: Wie von einer fremden Macht geleitet, lassen sie ihren Dreck fallen – Flaschen, Trinkbecher, Pizza-Kartons, Plastik-Tüten, Kippen, Speisereste; die Orte der Partys sehen am nächsten Tag aus wie Schlachtfelder. Die öffentliche Hand muss dafür aufkommen, dass der Müll beseitigt wird.

Den meisten Jugendlichen scheinen zu glauben, dass es normal ist, wenn jeder seinen Mist einfach auf den Boden wirft. Sie wirken wie große, gedankenlose Kinder, die sich durch die Nacht treiben lassen und gar nicht merken, dass ihnen die Überreste ihres Konsums gerade aus der Hand gefallen sind.

In den USA und Großbritannien gibt es strengste Strafen für die Verunreinigung von öffentlichen Plätzen. Man sollte den Jugendlichen sagen, dass sie auf dem besten Weg sind, genau diese Zustände auch in Deutschland zu provozieren. Man sollte ihnen sagen: Es ist ein verkraftbarer Verlust an Freiheit, den eigenen Dreck ohne Aufforderung zu entsorgen. Deutlich mehr Freiheit werdet Ihr verlieren, wenn Ihr den Behörden, Wutbürgern und Möchtegern-Blockwarten einen Vorwand liefert, in Euer Privatleben einzugreifen. Räumt Euren Müll weg und erspart Euch eine Gesellschaft, in der die Polizei nicht mehr Freund und Helfer, sondern Eure übergriffige Gouvernante ist. Schont die Natur! Ihr werdet sie noch brauchen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...