Er wurde verurteilt wg Mitgliedschaft in terroristischer Vereinigung & Beteiligung an Mordkomplott gg den irakischen Ministerpräsidenten.^yt
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) September 17, 2015
Der verstorbene Angreifer ist identifiziert worden. Er war ein verurteilter Straftäter und stand unter Führungsaufsicht. ^yt — Polizei Berlin (@polizeiberlin) September 17, 2015
Der Zustand unsere Kollegin ist stabil, Sie liegt auf weiter auf der Intensivstation. Wir wünschen Kraft und vollständige Genesung.
— Polizei Berlin (@polizeiberlin) September 17, 2015
Ein von einem Gericht in Stuttgart verurteilter Islamist hat in Berlin eine Polizistin mit einem Messer attackiert und ist dann erschossen worden. Der 41-jährige Iraker war wegen Mitgliedschaft in einer Terrorgruppe verurteilt, teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der in der Hauptstadt wohnende Mann stand demnach unter Führungsaufsicht und musste eine elektronische Fußfessel tragen, die er sich aber am Morgen entfernt hatte.
Er sei bereits 2008 vom Oberlandesgericht Stuttgart verurteilt worden, sagte Oberstaatsanwalt Dirk Feuerberg. Nach Informationen der Zeitung «Die Welt» handelt es sich um Rafik Y., den Chefplaner eines vereitelten Anschlags auf den damaligen irakischen Ministerpräsidenten Ijad Allawi in Berlin im Jahr 2004.
Feuerberg sagte, es sei zu früh zu sagen, ob die Tat terroristisch motiviert und es ein vorbereiteter Anschlag gewesen sei. Die Wohnung des Mannes werde durchsucht und auf Hinweise zu Terrorplänen überprüft. Die Polizei fand dort später Propagandamaterial und wollte nicht ausschließen, dass die Tat einen religiös motivierten Hintergrund gehabt habe, berichtet die Berliner Zeitung. Die Zeitung berichtet, der Täter sei arbeitslos gewesen und habe weitere Kontakte zu dschihadistischen Gruppen gehabt. Außerdem schreibt die Zeitung, dass Y. im vergangenen Jahr die Fußfessel bereits einmal entfernt habe. Als die Polizei schließlich in seine Wohnung kam, habe er laut Ermittlern dagesessen und gesagt: „Ich wollte nur mal wissen, wie lange ihr braucht.“
Um 9.48 Uhr war bei der Polizei ein Notruf aus dem Stadtteil Spandau eingegangen. Passanten hatten beobachtet, wie ein Mann mit einem Messer Menschen bedrohte. Vier Streifenwagen erreichten den Tatort kurz danach, wie der Sprecher sagte. Als die ersten beiden Polizisten ausstiegen und sich dem Mann näherten, habe dieser sie mit dem Messer angegriffen. Daraufhin seien mehrere Schüsse abgegeben worden.
Nach Medieninformationen stach der Täter der 44-jährigen Polizistin in den Hals- und Schulterbereich. Der 30-jährige Kollege der verletzten Frau schoss mehrmals auf den Angreifer. Dabei gab es auch einen Durchschuss, nach dem die Kugel noch die Polizistin traf.
Der Angreifer starb trotz Wiederbelebungsversuchen in einem Rettungswagen. Die schwer verletzte Polizistin wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.
Berlins Innensenator Frank Henkel (CDU) sprach von einem „dramatischen Vorfall“: „Im Moment drehen sich meine Gedanken ausschließlich darum, dass eine Polizistin im Einsatz schwer verletzt worden ist. Ich hoffe, dass sie wieder gesund wird, und wünsche ihr dafür alle Kraft.“