Im Zuge des Abgasskandals bei Volkswagen hat die Finanzpolizei einem Insider zufolge die Italien-Zentrale des Unternehmens in Verona durchsucht. Die Durchsuchung sei ein Teil von Ermittlungen wegen des Verdachts auf Wirtschaftsbetrug, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person am Donnerstag. Ein VW-Sprecher in Italien lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Der vom Kraftfahrtbundesamt (KBA) angeordnete Rückruf von 2,4 Millionen VW-Fahrzeugen mit manipulierter Abgas-Software wird Anfang 2016 gestartet. Bis Ende November müsse Volkswagen die technischen Lösungen für die Fahrzeuge dem KBA vorführen, sagte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) am Donnerstag in Berlin. Wann der Rückruf und die technischen Änderungen abgeschlossen seien, sei noch offen.
VW habe angegeben, dass ein Bauteil erst ab September 2016 verfügbar sei. Der Zwangsrückruf sei wegen der großen Zahl der betroffenen Fahrzeuge nötig, um eine effektive staatliche Kontrolle zu gewährleisten. Die eingebaute Manipulationssoftware sei in allen Fahrzeugen aktiv, sagte Dobrindt. Die Autos dürften aber dennoch weiter in Betrieb bleiben.
Die Zahl von 2,4 Millionen Fahrzeugen in Deutschland erkläre sich dadurch, dass etwa 400.000 manipulierte Autos nicht mehr auf den Straßen unterwegs seien. Dobrindt hatte früher eine Zahl von 2,8 Millionen manipulierten VW genannt