Unternehmen

VW-Skandal schadet Markenwert Deutschlands

Lesezeit: 1 min
19.10.2015 10:45
Im Zuge des Abgas-Skandals ist Deutschland als stärkste Staatsmarke von Singapur abgelöst worden. Allein der Wert der „Marke Deutschland“ wurde um 191 Milliarden Dollar verringert. Der VW-Skandal mache die gute Bewertung Deutschlands auch aufgrund der Entschiedenheit in der Flüchtlingskrise hinfällig, so der Nation Brands Bericht 2015.
VW-Skandal schadet Markenwert Deutschlands

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Klagen, Ermittlungen, Razzien und weltweite Rückrufe, das ist die bisherige Bilanz des VW-Skandals. Das Unternehmen steht vor riesigen Herausforderungen und mit ihm auch die vielen Unternehmen, die ebenfalls in der Autobranche tätig sind. Doch es ist eben nicht nur die Autobranche allein, die unter der Abgas-Affäre leidet. Während der Chef des Sparkassen- und Giroverbandes Fahrenschon noch betont, die Strahlkraft von „Made in Germany“ sei nicht betroffen, zeigt ein Internationaler Bericht, dass die Marke Deutschland bereits jetzt erheblich von dem Skandal betroffen ist.

Im aktuellen Brand Finance Nation Brands 2015 wird deutlich, dass die „Marke Deutschland“ von seiner Position als stärkste Staatsmarke verdrängt wurde. Singapur ist in diesem Jahr die stärkste Staatsmarke geworden. Der Bericht von Brand Finance zeigt jedes Jahr, welchen finanziellen Einfluss das Image der unterschiedlichen Länder auf deren Wert als Staatsmarke hat.

Das Abrutschen der Marke Deutschland hat demnach zur Folge, dass „Deutschlands langfristiges Finanzpotential um 191 Milliarden Dollar gefallen ist, so der Bericht. Der nationale Markenwert ist im Vergleich zum Vorjahr um vier Prozent auf 4,2 Billionen Dollar gesunken. Singapore und die Schweiz beispielsweise konnten ihren Markenwert um zehn und sechs Prozent steigern. Sie landen auf Platz 1 und 2 der stärksten Staatsmarken.

Die Liste der 100 wertvollsten Staatsmarken der Welt sieht allerdings etwas anders aus. Hier findet sich Deutschland trotz Wertverlust noch auf Platz drei, hinter China (Platz zwei) und den USA. Letzteren wird ein Markenwert von 19,7 Billionen Dollar nachgesagt.

„Deutschland sammelte weltweite Bewunderung für seine sympathische Haltung und Empfänglichkeit gegenüber Migranten“, so der Bericht. Aber der VW-Skandal verleumde die deutsche Industrie und lasse den einstigen Bestechungsskandal bei Siemens „weniger wie einen Einzelfall aussehen“. Vielmehr könnte er als weiterer „Beweis für einen weitgreifenden Missstand in der deutschen Unternehmenskultur“ gesehen werden.

Während Deutschlands Markenwert deutlich gesunken ist, konnte der Iran hingegen durch die positiven Atomverhandlungen und die Hoffnung auf eine Lockerung der Sanktionen seinen Markenwert um 59 Prozent steigern. Dieser liegt nun bei 159 Milliarden Dollar.

 


Mehr zum Thema:  
Auto >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...