Technologie

Künstlicher Zahn bekämpft Karies

Ein Zahn aus Kunstharz aus dem 3D-Drucker soll zukünftig nicht nur Zahnlücken schließen. Ein besonderer Inhaltsstoff sorgt dafür, dass Karies kaum eine Chance hat, weitere Zähne zu schädigen. Eine Entwicklung, die auch in anderen Gebieten eingesetzt werden kann.
20.10.2015 12:51
Lesezeit: 1 min

Wer einen neuen Zahn benötigt, ist davon meist nicht so begeistert. Doch Wissenschaftler der niederländischen Universität Groningen haben nun einen Zahn entwickelt, der mehr kann als seine Vorgänger. Er schützt die anderen Zähne vor Karies. Der Zahnersatz stammt aus Kunstharz und wird mit einem 3D-Drucker hergestellt.

Das Besondere: Das Kunstharz enthält ein spezielles Salz. Kommen Bakterien damit in Berührung, sterben sie. Das Salz besitzt eine positive elektrische Ladung. Das sorgt dafür, dass die negativ geladenen Membranen der Bakterien kaputt gehen. Tests zeigten, dass bei einem künstlichen  Zahn ohne das Salz kaum mehr als 1 Prozent der Bakterien abstarb. Bei dem Zahn mit speziellem Salz waren es immerhin 99 Prozent. Der Prototyp befindet sich gerade in einer klinischen Testphase.

Die Wissenschaftler der Universität Groningen haben sich aber diesbezüglich nicht nur auf Zahnersatz konzentriert. Auch an einer Zahnspange mit antibakteriellem Polymer wird gearbeitet. Die Forschung habe gezeigt, dass 60 Prozent aller kieferorthopädisch behandelten Patienten Komplikationen aufgrund von Mundbakterien erleben, so die Forscher. „Dieses Problem tritt vor allem bei jungen Menschen auf“, so der Professor für Kieferorthopädie Yijn Ren. „Kinder haben Schwierigkeiten, ihre Zähne zu putzen.“ Eine Klammer macht das noch komplizierter.

Allein in Amerika entstünden nur aufgrund der Nachsorge Kosten in Höhe von 500 Millionen Dollar. Ein großer Markt für neuartigen Zahnersatz und Zahnspangen. Und auch in China, Brasilien und in der Türkei hat sich die Kieferorthopädie in den vergangenen Jahren zu einem wachsenden Markt entwickelt.

Neben dem Einsatz in der Kieferorthopädie können sich die Wissenschaftler aber auch vorstellen, das Material im Bereich der Wasserreinigung und beispielsweise bei Kinderspielzeug einzusetzen. Für Menschen sollen die Salze komplett ungefährlich sein.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Meloni wird Trumps Brücke nach Europa
24.04.2025

Giorgia Meloni etabliert sich als bevorzugte Gesprächspartnerin Donald Trumps – und verschiebt das diplomatische Gleichgewicht in Europa.

DWN
Politik
Politik Rot-Grüner Koalitionsvertrag für Hamburg steht
24.04.2025

SPD und Grüne wollen in Hamburg weiter gemeinsam regieren – trotz veränderter Mehrheitsverhältnisse. Der neue Koalitionsvertrag steht,...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Warum irische Firmen im deutschen Green-Tech-Boom Milliardenwachstum anstreben
24.04.2025

Irlands Green-Tech-Firmen erobern den deutschen Markt – mit strategischem Fokus auf Energie, Infrastruktur und Digitalisierung.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Der Goldpreis fällt – Ist der Gipfel bereits überschritten?
24.04.2025

Nach einem historischen Rekordhoch hat der Goldpreis nun zum zweiten Mal in Folge deutlich nachgegeben – ein möglicher Wendepunkt am...

DWN
Politik
Politik USA und China: Handelsgespräche stehen still – Trump setzt weiter auf Eskalation
24.04.2025

Washington und Peking liefern sich einen erbitterten Handelskrieg – von Verhandlungen fehlt jede Spur. Trumps Strategie setzt weiter auf...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Krieg: Trump glaubt an Deal mit Moskau – und kritisiert Selenskyj
24.04.2025

Donald Trump sieht eine Einigung mit Russland zum Greifen nah – und gibt Präsident Selenskyj die Schuld an der Fortdauer des Krieges....

DWN
Technologie
Technologie Das neue Gold der Energiewende: Warum Batteriespeicher zur Überlebensfrage werden
24.04.2025

Während Europas grüne Agenda ins Wanken gerät und geopolitische Schocks die Energielandschaft umkrempeln, kündigt sich eine neue Ära...

DWN
Panorama
Panorama Deutsche Bahn: Warum die Generalsanierung Jahre dauern wird
24.04.2025

Unpünktlich, überlastet, marode: Die Bahn steckt fest. Die Bundesregierung will mit Milliarden gegensteuern – doch selbst optimistische...